Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 109

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Auch in Bezug auf die Qualität der Mitarbeiter ist viel passiert. Die Qualität unserer Mitarbeiter ist unumstritten. Österreich punktet vor allem aufgrund unserer hervorra­genden Facharbeiter.

Meine Damen und Herren von der Opposition! Es ist auch viel passiert in der Aus- und Weiterbildung, ein Argument, das immer wieder von Ihrer Seite kommt. Die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter wird uns auch in Zukunft intensiv beschäftigen. Ich frage hier durchaus kritisch die Sozialpartner: Was haben Sie in den letzten Jahren unternommen, und was machen Sie jetzt, um den Nachwuchs bei den Facharbeitern zu sichern? (Abg. Heinisch-Hosek: Was machen Sie?!)

Was machen Sie konkret? – Sie haben das über Jahrzehnte hinweg verschlafen, und es ist jetzt billig, herzugehen und zu sagen: Wir brauchen weitere ausländische Ar­beits­kräfte! – Sie sind nicht in der Lage, die Jugendlichen von Seiten der Sozialpartner so zu betreuen und ihnen Anreize zu geben, dass man wieder mehr Facharbeiter ge­winnt und ausbildet. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Mag. Molterer.)

Ich finde, es ist durchaus an der Zeit, wieder zu sagen: „Handwerk hat goldenen Boden.“ – Das ist kein veraltetes Sprichwort, das ist so aktuell wie noch nie! Daher appelliere ich an die Sozialpartner, auch an die Kollegen von der Wirtschaftskammer: Bitte kümmern Sie sich um die veralteten Berufsbilder!

Wir haben veraltete Berufsbilder in vielen Bereichen, und ich weiß, dass es eine Er­starrung gibt bei der Entwicklung dieser Berufsbilder von Seiten der Sozialpartner, die diesbezüglich viel zu wenig beweglich sind. Was ist – und da sind einmal mehr auch die Sozialpartner gefordert – mit all jenen Kollektivlöhnen unter 1 000 €? Wir haben nach wie vor mindestens 40 Kollektivlöhne, die unter 1 000 € liegen.

Es ist zudem höchst an der Zeit, um den Jugendlichen den Facharbeiterberuf wieder schmackhaft zu machen, eben diesen Einstieg entsprechend zu dotieren, denn es kann nicht – wir sehen es auch an der Entwicklung im gesamten Bildungssystem – jeder Akademiker werden, es kann nicht jeder eine AHS- oder BHS- Matura haben. Es muss eine Imagekorrektur erfolgen, damit die Lehre wieder gleichwertig ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.) Ich denke, dann wird sich vieles erübrigen. In der Bildungspolitik werden viele Debatten darüber, ob die Klassen in den AHS überfüllt oder nicht überfüllt sind, nicht mehr geführt werden. Wir müssen dafür sorgen, dass die Lehre diese Imagekorrektur erfährt, damit wir in nächster Zeit wieder heimische österreichische Facharbeiter ausbilden.

Nun noch ein paar Worte zur steuerlichen Situation als Rahmenbedingungen für eine Standortpolitik.

Lohnnebenkostensenkung – auch das haben Sie vorgestern bei der Abstimmung ver­säumt. Sie haben dagegen gestimmt, dass ältere Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt auch für die Unternehmer wieder attraktiver werden, Sie haben gegen die Lohnneben­kosten­senkung für ältere Arbeitnehmer gestimmt! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Man sagt, ganz banal, das betreffe ja nur einige wenige. – Es sind 10 000 Frauen und 40 000 Männer, die in Zukunft davon betroffen sein werden, ältere Arbeitnehmer, die durch diese Maßnahme für den Arbeitsmarkt durchaus wieder attraktiv werden! Ich meine, das ist das Gebot der Stunde gewesen.

Last but not least möchte ich ein paar Worte zum Tourismus sagen. Die hohe Lebens­qualität in Österreich kommt nicht nur als Standortfaktor zum Tragen, sondern selbst­verständlich auch in der Erfolgsbilanz des österreichischen Tourismus.

Ich freue mich ganz besonders darüber – und das sage ich durchaus als ehemalige Staatssekretärin –, dass der erfolgreiche Weg fortgeschrieben wird, dass die Mittel der


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