Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 16

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Herr Umweltminister, ich würde mir wünschen, dass Sie jetzt in Ihrer Rede nicht aus­schließlich über die Landwirtschaft sprechen, sondern dass Sie diese ernsten Dinge angreifen und die Position der österreichischen Bundesregierung einmal klar auf den Tisch legen. Ich wünsche mir und verlange von Ihnen, dass Sie bei diesen sehr erns­ten Fragen endlich mehr Engagement zeigen. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

9.23

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Scheuch. Gewünschte Redezeit: 10 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


9.24

Abgeordneter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine geschätzten Damen und Herren! Ich möchte zu Beginn meiner Rede – ähnlich wie letztes Mal bei der Landesverteidigung – den Moment hier nutzen, um danke zu sagen, danke zu sagen den verantwortlichen Leuten im Ministeri­um, danke zu sagen den verantwortlichen Leuten bei der AMA, aber auch danke zu sagen unseren Bauernvertretern und -vertreterinnen in den Kammern. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich möchte aber – ich glaube, das ist das Wichtigste – auch den Bauern und Bäuerin­nen, den Familien, die, sicherlich oft unterschätzt, Gewaltiges leisten, danken.

Es heißt oft, die KMUs, die Klein- und Mittelbetriebe, sind das Rückgrat der heimischen Wirtschaft. Meine Damen und Herren! Ich möchte das heute und hier verstärken. Ich bin davon überzeugt, dass die klein- und mittelstrukturierte Landwirtschaft das Rück­grat von Österreich ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir haben über 200 000 Betriebe, davon bewirtschaften 90 000 weniger als zehn Hek­tar. Mit den vorgelagerten Bereichen haben wir Hunderttausende Arbeitsplätze, die direkt und indirekt mit der Landwirtschaft verbunden sind. Über 3 Millionen Hektar land­wirtschaftliche Nutzfläche werden bearbeitet. An die 4 Millionen Hektar Wald be­sitzt Österreich. Wir produzieren damit über 7 Milliarden Schilling jedes Jahr. Ich glau­be, diese Zahl zeigt, was da großteils geleistet wird.

Großartiges wird geleistet von Familienbetrieben, die mit Einsatz, mit Engagement, mit Freude, mit Fleiß, mit Liebe und, ich möchte sagen, mit Verbundenheit zur Heimat, zu Haus und zu Hof arbeiten, die ihre Betriebe bewirtschaften, egal, ob das Jahr gut oder schlecht ist, und die sehr oft – das ist ein wirkliches Problem in diesem Bereich – auch bereit sind, nebenbei zu arbeiten, damit ihre landwirtschaftlichen Betriebe erhalten bleiben.

Wenn man diese Betriebe kennt, wenn man weiß, wie die Leute dort denken, wenn man weiß, mit welchem Fleiß sie an ihren Betrieben hängen – das kann man wortwört­lich so sagen, denn wer von Ihnen einmal in Tirol, in Oberkärnten oder in Vorarlberg unterwegs war, der weiß, dass diese Betriebe oft wirklich an den Hängen hängen, dass es oft so steil hinuntergeht, dass man meint, die Bauern haben einen längeren und einen kürzeren Fuß, damit sie überhaupt stehen können –, und wenn man sich auch der Bedeutung bewusst ist, die die „angelagerten“ Bereiche, der Tourismus, die vor und nachgelagerte Wirtschaft, haben, dann, glaube ich, wird man diese Budgetzahlen etwas anders sehen. Ich glaube, dann wird man auch die bösen Zungen abschneiden, die behaupten, die Bauern werden hier bevorzugt.

Ich möchte das gar nicht näher interpretieren, weil ich das für unfair halte, und für mich als Bauernvertreter ist das erreichte Budget zufrieden stellend. Ich hinterfrage sehr wohl – das stelle ich hier auch in den Raum –, ich hinterfrage oft gewisse Schwerpunk­te und einzelne Aktivitäten. Man kann und muss sicherlich auch im Detail nachfeilen, im Detail nachjustieren, aber im Großen und Ganzen scheinen die Aktivitäten, die mit


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