Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 90

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geburten. Das ist eine wichtige Verbesserungsmaßnahme der Regierung im Bereich des Durchrechnungszeitraums, und ich bin sicher, dass die Frauen in der Regierung sehr viel dafür getan haben, damit dieser Punkt auch berücksichtigt wird. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ein weiterer Punkt ist die Anhebung der Pension durch die Erhöhung der Bemes­sungsgrundlage für Kindererziehungszeiten um 50 Prozent. Das passiert natürlich nicht von heute auf morgen, sondern innerhalb eines längeren Zeitraums. Diese jährliche Erhöhung um 2 Prozent vom valorisierten Ausgleichszulagenrichtsatz bewirkt jedoch, dass die Bemessungsgrundlage in zehn Jahren bereits rund 950 € beträgt. Im Jahr 2028 wird gegenüber heute eine Verdoppelung erfolgt sein.

Das sind auch Signale, die man nicht einfach dadurch vom Tisch wischen kann, dass man sagt, das sei alles gut und schön, aber reiche nicht aus. Man muss auch einmal anerkennen, dass erste wichtige und notwendige Schritte vor allem für die Frauen ge­setzt wurden. Der nächste Schritt muss natürlich sein, dass es im Bereich der Alterssi­cherung zu weiteren Maßnahmen kommt. Das Nächste, was angegangen wird, ist na­türlich das Pensions-Splitting, das uns auch ein Anliegen ist. Es wird dadurch ermög­licht, im Falle einer Scheidung die Pension freiwillig zu teilen, wenn sich ein Ehepartner der Kindererziehung gewidmet hat.

Ich würde aber auch darum bitten, dass die Frauengesundheitsabteilung weitergeführt wird. Das war ein Anliegen des Herrn Minister Haupt, als er Frauenminister war, und insofern kann man ihn in dieser Funktion sehr wohl lobend erwähnen. Die Gesund­heitsabteilung für Frauen ist sehr wichtig, da man sich dort damit auseinander setzt, dass es im Frauenbereich einfach eine spezifische Medizin gibt, die anders ist als die Männermedizin. Es ist wichtig, dass das auch endlich einmal in der Medizin Berück­sichtigung findet. Ich würde Sie, Frau Ministerin, bitten, das wirklich weiterzuführen und in diesem Sinne weiter aktiv tätig zu sein.

Ich denke, es ist für Frauen ein großes Anliegen, dass auch in medizinischen Studien und in der Beschäftigung mit Gesundheit generell Rücksicht auf den Körper der Frau genommen wird, der sich von dem des Mannes unterscheidet. Ich freue mich, wenn da etwas geschieht, und bin mir sicher, wir werden es vielleicht auch einmal schaffen – wie es die eine oder andere Frau schon gesagt hat –, einen Vier-Parteien-Antrag zu dem einen oder anderen Thema zu stellen, zu dem sich die Frauen hier im Parlament finden, um für Frauen gemeinsam initiativ zu sein und etwas durchzusetzen. – Das würde ich mir für die Frauen als Signal wünschen! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.05

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Kaipel. Die Redezeit beträgt wunschgemäß 4 Minuten. – Bitte.

 


14.05

Abgeordneter Ing. Erwin Kaipel (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich kurz etwas zur tatsächli­chen Berichtigung des Kollegen Großruck sagen: Es ist wohl richtig, dass wir zur Kin­derbetreuung ideologisch ein wenig unterschiedliche Ansichten haben. (Abg. Rädler: Auch in der Praxis!) Sie möchten den Frauen gerne ein bisschen Geld geben, und dann sollen sie zu Hause auf die Kinder aufpassen.

Es ist gut, dass Sie sich für diese Frauen einsetzen. Das wollen wir auch. Wir möchten aber darüber hinaus auch jenen Frauen eine Chance geben, die selbständig sein und vielleicht nach langem Studium auch ihrem Beruf nachgehen wollen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Molterer: Ist eine Hausfrau nicht selbständig?)

 


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