Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 140

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Sie sprechen immer von „Schiebung“. Herr Abgeordneter Pilz hat in der APA insge­samt 60 Mal von „Schiebung“ gesprochen (Abg. Parnigoni: 100 Mal zu wenig!), er hat in insgesamt 95 Meldungen in den Medien jemanden der Schiebung bezichtigt. Er hat jedoch im Grunde genommen keine Beweise vorzulegen, die auch von den Medien als solche angesehen werden. (Abg. Mag. Mainoni: ... Vermutungen, Behauptungen, Un­terstellungen!) Das ist eine unseriöse Politik! Sie sollten sich einmal selbst fragen, ob Sie als Abgeordneter dieses Hohen Hauses noch tragbar sind, Herr Kollege Pilz! (Bei­fall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Da Sie die Homepage-Kultur des Herrn Finanzministers an den Pranger stellen, darf ich Ihnen schon mitteilen, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Grünen und den Sozialdemokraten, dass ein Josef Broukal, eine Ulrike Sima, eine Bettina Stadlbauer, ein Caspar Einem, ein Alfred Gusenbauer oder ein Günther Kräuter ebenfalls Home­pages im Internet haben und diese aus Steuermitteln bezahlt werden. (Abg. Mag. Mai­noni: Richtig! So ist es! – Widerspruch bei der SPÖ.)

Die Homepage des Finanzministers wird nicht aus Steuermitteln bezahlt. Ihre Home­pages dienen offensichtlich der Befriedigung Ihrer persönlichen Eitelkeiten, meine Da­men und Herren von den Oppositionsparteien! (Abg. Dr. Glawischnig: Das ist so was von schwach, was Sie da reden! – Zwischenruf der Abg. Bures.)

Auch die Beratungsleistungen sind letzte Woche von sehr vielen von Ihnen an den Pranger gestellt worden. Es ist aber ebenfalls unter dem Strich nichts dabei herausge­kommen. Sie mussten zur Kenntnis nehmen, dass wir in Österreich Rekordbeschäfti­gung haben, dass wir ein Nulldefizit zustande gebracht haben und dass die Arbeitslo­senquote sowie die Inflationsrate die drittniedrigsten in der EU sind.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das sind betriebswirtschaftliche und volks­wirtschaftliche Errungenschaften, auf die diese Bundesregierung sehr wohl stolz sein kann. In Summe betrachtet: Das Ziel der Bundesregierung wurde in den letzten beiden Jahren mehr als erreicht. (Ruf bei der SPÖ: ... nichts verstanden!)

Sie haben an Vorwürfen nichts Neues eingebracht. Das, was von der Industriellenver­einigung zur Unterstützung unseres Bundesministers getan wurde, ist nicht verwerflich, und es ist auch nichts daran, was Sie kritisieren könnten. (Abg. Dr. Van der Bellen: Ah so? Da hätte die FPÖ früher aber anders reagiert!)

Wenn Sie die Industriellenvereinigung zum Anlass nehmen, dem Herrn Bundesminister etwas vorzuwerfen, so muss ich Ihnen sagen: Die Industriellenvereinigung ist wahr­scheinlich weit davon entfernt, einen Grund zu haben, den Minister zu unterstützen. Eine Steuerreform, die die unteren Einkommenschichten entlastet, eine Steuerreform, die 2,4 Millionen Österreicher speziell niedriger Einkommensbereiche bevorteilt und die nicht entnommenen Gewinne bis 100 000 € von Steuern befreit oder mit dem halben Steuersatz versieht, das ist nicht die Denkweise der Industriellenvereinigung, meine sehr geehrten Damen und Herren, sondern das ist eine verantwortungsvolle Steuerpo­litik für die „kleinen“ Bürger unseres Landes! – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

16.54

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Ab­geordneter Broukal zu Wort gemeldet. (Oje-Rufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


Es gilt das Gleiche, was ich die vorangegangenen tatsächlichen Berichtigungen betref­fend gesagt habe. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Mag. Mainoni: Pepi Broukal! – Abg. Großruck: Zuerst sagen Sie mir, wie Ihr Klubobmann heißt!)

 


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