Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 194

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Ich habe es gemacht. Ich hätte mir gedacht, ich werde von Ihnen gelobt. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Neugebauer: Von uns!)

Die Sprecherin der Grünen Jugend hat – ebenfalls im August 2001 – Folgendes ge­sagt: „Schon seit Jahren sei bekannt, erinnert Martina Wurzer, dass die Arbeitszeit der SchülerInnen teilweise die Arbeitszeit von Erwachsenen übersteigt. So habe eine Studie zum Thema ‚Überforderung durch Schule‘, die Christiane Spiel, Professorin am Institut für Psychologie der Universität Graz, in Zusammenarbeit mit dem Wiener Stadt­schulrat durchgeführt hat, ergeben, dass die Kinder mehr arbeiten als Erwachsene.“

Daraus wird gefolgert: „Unterrichtsministerin Gehrer muss endlich eine Verkürzung der SchülerInnenarbeitszeit in Angriff nehmen.“ – So Wurzer. Das habe ich gemacht. (Bei­fall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Molterer: Bravo!) Und zwar habe ich das gemacht auf Basis der Studien, die eindeutig aufzeigen, dass Kinder zu sehr belastet sind, dass Kinder mehr Arbeitszeit haben als Erwachsene. Daher, meine Damen und Herren – ich sage es noch einmal –: Muten wir unseren Kindern nicht mehr zu, als wir uns selber zumuten! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zur Frage der OECD-Statistik möchte ich feststellen: Es ist immer schwierig, verschie­dene Systeme miteinander zu vergleichen. Es gibt verschiedene Berechnungsarten. (Abg. Brosz: Da gibt es eine Formel!) Die einen Länder nehmen die Wochen, während denen Schulunterricht stattfindet, multiplizieren sie mit den Wochenstunden, die anderen Länder nehmen die Tage, an denen Schule ist, dividieren sie durch die Wo­chenanzahl, und multiplizieren das dann.

Deswegen habe ich auch bei der Tagung der EU-Bildungsminister eine Arbeitsgruppe angeregt, in der endlich einmal die Basis der Erhebungen überprüft wird. Wenn die OECD von der Berechnungsbasis ab dem 7. Lebensjahr ausgeht, dann ist das Verhält­nis anders, denn bei uns ist Schulpflicht ab dem 6. Lebensjahr. Es sind einfach zu ver­schiedene Anforderungen, zu verschiedene Unterlagen. Es sind manche Zahlen – da haben Sie Recht – nicht vergleichbar, es sind auch die Förderstunden nicht vergleich­bar. Es stimmt auch nicht, dass in anderen Ländern der Religionsunterricht nicht Pflicht ist, wie zum Beispiel in Finnland. Das heißt, wir müssen viel genauer darauf achten, dass wir dieselbe Erhebungsbasis haben – daran arbeiten wir, wir haben eine Arbeits­gruppe eingesetzt –, und es wird sich zeigen, dass wir auch mit der neuen Stunden­tafel immer noch über dem OECD-Schnitt liegen. (Abg. Brosz: Nein, wir sind jetzt schon darunter!)

Dass unsere Schulen gute Leistungen erbringen, das freut mich ganz besonders. Wir machen jedes Jahr im Juli ein Monitoring, und das Monitoring 2003 hat ergeben, dass 79 Prozent der 2 000 Befragten den Schulen eine Eins und eine Zwei für die Qualität geben, die an den Schulen angeboten wird. Das ist eine Steigerung um 4 Prozent seit dem Jahr 2002. Danke an alle Lehrer und Lehrerinnen, die super arbeiten! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Mir ist heute auch noch eine Presseaussendung, eine APA-Meldung, vorgelegt wor­den, worin der Bildungssprecher der SPÖ sagt: „Rektorwahl für Innsbrucker Medizin-Uni für SP-Niederwieser ungültig.“

Meine Damen und Herren! Es sind an allen 21 Universitäten die neuen Rektoren ge­wählt worden. Die neuen Rektoren werden ab 1. Oktober ihr Amt antreten. Ich habe juristische Gutachten eingeholt. Die Vorgangsweise ist juristisch geprüft, und auch der Rektor der Universität ist rechtwirksam gewählt und wird mit Rechtswirksamkeit per 1. Oktober sein Amt antreten. Ich freue mich, dass die Umstellung der Universitäten auf das neue Universitätsgesetz so gut läuft. (Beifall bei der ÖVP.)

19.00

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite