Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 31. Sitzung / Seite 39

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Das Gleiche gilt für die Privatisierungserlöse. Frau Abgeordnete Prammer, Sie müssen nicht lächeln, die Zahlen sind eindeutig: 1996 bis 1999 1,2 Milliarden € Privatisie­rungs­erlöse, in unserer Zeit 3,3 Milliarden € Privatisierungserlöse. Also der Vergleich ist ganz eindeutig, der Vergleich macht sicher: Unsere Politik ist die eindeutig bessere für die Steuerzahler, für die Bürger und für die Betriebe! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen. – Rufe bei der SPÖ: Redezeit! Redezeit!)

Der letzte Punkt, Herr Abgeordneter Gusenbauer: Sie haben gelächelt, als es ge­heißen hat, die FPÖ ist nicht einig. Sie sind sich mit sich nicht einig! Heute wollen Sie einen staatlichen Kernaktionär haben. Sie haben selbst im November erklärt: Bei Pro­duktionsunternehmen gibt es keine Gründe für staatliches Eigentum. Ich bin dafür, dass es einen österreichischen Kernaktionär gibt, der durchaus privat sein kann. Blei­ben wir bei dieser Linie! – Das war der richtige Gusenbauer. Das ist unsere Linie, für die wir eintreten, und ich stimme Ihnen zu: Lassen Sie die Voest in Ruhe! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

16.15


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Keck. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.


16.16

Abgeordneter Dietmar Keck (SPÖ): Meine Damen und Herren! Der Herr Bun­des­kanzler hat gerade gesagt: Ich will! Und ich sage dem Bundeskanzler, er hat das zu wollen, was das österreichische Volk will, und das österreichische Volk will keinen Ausverkauf von österreichischem Eigentum, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Wenden Sie Ihren Blick auf die Galerie! Lachen Sie jetzt nicht, wenden Sie Ihren Blick auf die Galerie, und sehen Sie diesen Menschen, die dort oben sitzen, ins Gesicht! Sehen Sie diesen Menschen in die Augen! Dann werden Sie feststellen, dass diese Menschen Angst haben (Rufe bei der ÖVP und den Frei­heitlichen: Vor euch! Vor euch! – Abg. Scheibner: Zehntausende Arbeitsplätze habt ihr abgebaut! Vor euch muss man Angst haben!), Angst vor der Zukunft, Angst um ihre Familie und Angst um ihren Arbeitsplatz. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.) Denn diese Menschen dort oben, meine Damen und Herren, sind Be­schäftigte der voestalpine aus der Steiermark, sind Beschäftigte der voestalpine aus Linz und sind Beschäftigte der voestalpine aus Niederösterreich.

Bis heute konnte diesen Menschen kein einleuchtender Grund genannt werden, warum Sie die voestalpine verkaufen wollen. Es wurden weder sinnvolle betriebs­wirtschaft­liche noch logische volkswirtschaftliche Argumente vorgebracht. Und jeder weiß, dass durch einen Verkauf die Wachstumsstrategie des Unternehmens und damit natürlich auch Arbeitsplätze zerstört werden. Und jeder weiß auch, dass nach einer Total­priva­tisierung niemand mehr den Zusammenhalt dieses Unternehmens garantieren kann, ebenso wenig wie den Verbleib der Konzernzentrale, der Forschung und Entwicklung in Österreich, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Sagen Sie mir doch, meine Damen und Herren: Warum will denn diese Bundes­regie­rung verkaufen, wenn alle Investoren versuchen, ihre Beteiligungen an der voestalpine aufzustocken?! Erklären Sie es mir, und erklären Sie es diesen Menschen oben auf der Galerie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien! Es gibt keinen einzi­gen sachlichen Grund für den Verkauf der voestalpine! Es müssen wohl andere Motive für Schüssel, Grasser und Co eine Rolle spielen. Es gibt keine betriebswirtschaftlichen,


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