Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 38. Sitzung / Seite 203

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

gehend ist, dass Kindererziehung endlich auch einmal als Leistung anerkannt wird, wurde – das konnte man heute schon feststellen – teilweise sogar von der Opposition gewürdigt. (Abg. Öllinger: Das ist aber schlecht anerkannt!)

Es bringt auch eine Entlastung für die Frauen, sie stehen nicht mehr so sehr unter Druck, sich zwischen Familie oder Erwerbstätigkeit zu entscheiden, wie das ja früher der Fall war. – Und genau das ist gemeint mit dem Wort „Wahlfreiheit“, das ja heute schon öfters zitiert worden ist. Wahlfreiheit soll bedeuten, dass man sich entscheiden kann, ob man das Kind betreuen lässt, ob man es selbst betreut oder ob man gleich­zeitig auch erwerbstätig ist. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Zu jener Zeit, als Sie in der Regierung waren, Frau Kollegin Prammer, gab es das Ka­renzgeld, das ja fast einem Berufsverbot glich.

Laut einem Bericht des Familieninstitutes teilen die Frauen die Ansicht der Opposition, dass sie vom Arbeitsmarkt verdrängt werden, nicht. Die Zahlen zeigen das ganz deut­lich. An dieser Stelle die Bitte, Herr Kollege Keck, den Bericht ein wenig genauer zu lesen und vor allem noch weiter zu lesen, denn 96 Prozent der Frauen planen ab dem sechsten Lebensjahr des Kindes wieder in den Beruf einzusteigen, und das sind um mehr als 14 Prozent mehr als vorher.

Es kann ja nicht schlecht sein, wenn die Eltern die Wahlfreiheit haben und sich sor­genfrei um ihre Kleinkinder kümmern können. (Abg. Mag. Prammer: Was ist da Wahl dabei?)

Das Kinderbetreuungsgeld wurde im Laufe der Zeit auch angepasst. Ab 1. Jän­ner 2004 gibt es mehr Geld für die Kinderbetreuung, gibt es mehr Geld für Mehrlings­geburten. Weiters wurden die pensionsbegründenden Zeiten von 18 auf 24 Monate erhöht, und – eine weitere Maßnahme in der Novelle, die heute beschlossen werden soll – wenn die Gesundheitsvorsorge nachweisbar ist, wird das Kindergeld auch rück­wirkend erstattet. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Wir Freiheitliche waren und sind immer offen für Ver­besserungen des Kinderbetreuungsgeldes und unterstützen diese Verbesserungen auch. Wir waren auch nie abgeneigt, eine Anhebung oder sogar die Aufhebung der Zu­ver­dienstgrenze in Erwägung zu ziehen. Ich schließe mich aber vollkommen der Meinung von Staatssekretärin Uschi Haubner an, die meint, dass es einmal wichtig ist, eine gesamte Etappe des Kinderbetreuungsgeldes zu evaluieren, zu kontrollieren und abzuwarten, um abschätzen zu können, wie man große Veränderungen in den Griff bekommt.

Gerade Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, haben uns gerade heute sehr oft vorgeworfen, dass Reformen viel zu schnell durchgeführt werden, ohne irgend­welche Verhandlungen abzuwarten, ohne Evaluierungen durchzuführen. Ich wundere mich daher, weshalb Sie es beim Kinderbetreuungsgeld plötzlich so eilig haben und es nicht abwarten können, bis dieser Beobachtungszeitraum abgelaufen ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

19.48

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Binder. – Bitte.

 


19.49

Abgeordnete Gabriele Binder (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Da­men und Herren! Die vorliegende Novelle ist notwendig und wichtig, um unnötige Härten zu vermeiden.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite