Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 43. Sitzung / Seite 57

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mienmodell einsetzt und Anreize für Investitionen gibt! (Abg. Scheibner: Wieso wollen Sie die Häuslbauer mehr besteuern? Wie wollen Sie die Mieten erhöhen?)

Danke, Herr Präsident. Eineinhalb Minuten kann ich noch für den Rest meiner Ausfüh­rungen benützen, um ein paar Dinge auszuräumen, die falsch gesagt worden sind.

Mit diesem KöSt-Geschenk bekommen nicht 100 000 Unternehmen ein Geschenk (Abg. Scheibner: Sie waren doch dafür!), sondern von den laut Statistik insgesamt 88 418 Körperschaftsteuerfällen bekommt das gerade ein schwaches Drittel. Das ist ein Geschenk für die Herren Bartenstein und andere. (Abg. Scheibner: Das steht in Ihrem Entschließungsantrag!) Das ist die Wahrheit und die Industriellenvereinigung hat vielleicht zu Recht dafür gesponsert. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

16.45

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Der Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Gusen­bauer, Dr. Matznetter, Mag. Moser, Mag. Hoscher und KollegInnen betreffend das völlige Versagen der Steuerreformpläne der österreichischen Bundesregierung beim Schaffen von Wachstum und Beschäftigung wurde in einigen wesentlichen Kernpunk­ten erläutert, steht aber mit in Verhandlung und wird dann abgestimmt werden. (Abg. Scheibner: Großzügig!)

Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Gusenbauer, Dr. Matznetter, Mag. Moser, Mag. Hoscher und KollegInnen betreffend das völlige Versagen der Steuerreformpläne der österreichi­schen Bundesregierung beim Schaffen von Wachstum und Beschäftigung, eingebracht im Zuge der Debatte der Dringlichen Anfrage „Verantwortung der Bundesregierung für die Rekordarbeitslosigkeit in Österreich“

Die am 9. Jänner 2004 angekündigte und in ihren Eckpunkten vorgestellte Steuerre­form der Bundesregierung geht an den aktuellen, drängenden Problemen des Arbeits­marktes sowie der Wirtschafts- und Wachstumsschwäche vorbei.

Die Schaffung von steuerlichen Rahmenbedingungen für mehr Wachstum und Be­schäftigung scheinen offensichtlich auch angesichts einer Rekordarbeitslosigkeit von derzeit 330.000 Arbeitssuchenden kein Thema für diese Bundesregierung zu sein.

Einschließlich der im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes 2003 enthaltenen Tarifre­form und der steuerlichen Begünstigung nicht entnommener Gewinne werden insge­samt rund 3,3 Milliarden Euro für die Steuerreform eingesetzt, ohne dass nur ein ein­ziger Cent in irgend einer Maßnahme den Arbeitssuchenden oder dem Wirtschafts­wachstum zugute kommt. – Angesichts der auch für 2004 prognostizierten weiter ansteigenden Arbeitslosigkeit eine unbeschreibliche Gleichgültigkeit dieser Regierung gegenüber dem Schicksal, den Sorgen und Ängsten hunderttausender Familien in Österreich.

Die Steuerreform orientiert sich nicht am Bestreben, mehr Arbeit und Wachstum in Österreich zu schaffen, sondern alleine am nächsten Wahltag und die aus Sicht der Bundesregierung dafür notwendigen Wahlgeschenke.

Die Steuersenkung kommt konjunkturpolitisch nicht nur für die hunderttausenden Arbeitslosen in Österreich zu spät. Nur eine signifikante Steuersenkung für kleine und mittlere Einkommen schon im Jahr 2003 oder wenigstens spätestens im Jahr 2004, wie die SPÖ das vorgeschlagen hat, hätte die Massenkaufkraft erhöhen und damit für mehr Wachstum und Beschäftigung sorgen können.

 


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