Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 70

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Herr Kollege!), die durch das WIFO geschätzte Inflationsrate wird 2004 1,2 Prozent betragen; also auch da liegt die Erhöhung über der Inflationsrate. Ihre Krokodilstränen sind daher nicht angebracht.

Ich möchte aber eines zugeben: Es ist richtig, dass es durch die Erhöhung der Kran­kenversicherungsbeiträge, über deren Notwendigkeit hier ausgiebig referiert wurde, bei kleinen Pensionen zu Differenzen kam. Aber weil dieser Bundesregierung die soziale Sicherheit wichtig ist und weil diese Bundesregierung die soziale Frage nicht weg­schiebt, wird es zum Ausgleich dieser kleinen Differenzen kommen, meine sehr geehr­ten Damen und Herren. (Abg. Silhavy: Das stimmt ja nicht! Das ist eine Einmalzahlung und kein Ausgleich! – Abg. Dr. Puswald: Das ist heuer! Aber was ist nächstes Jahr?)

Kein einziger Pensionist wird einen Nachteil erleiden, sehr geehrte Frau Kollegin Sil­havy. Das wissen Sie genauso wie ich. Ich bitte Sie daher, nicht mit Halbwahrheiten zu argumentieren, sondern einfach bei der ganzen Wahrheit zu bleiben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Silhavy: Was bedeuten Einmal­beträge?)

Kein Pensionist wird einen Nachteil haben, auch nicht die Frau Mama des Herrn Gu­senbauer – das wissen Sie –, auch wenn sie ebenfalls ein Opfer der Halbwahrheiten­propaganda der SPÖ geworden ist, weil sie sich hinstellen und sagen musste: Ich habe nur eine Pension von unter 400 €, ich verliere. Sie hat aber nicht gesagt – und niemand hat das gesagt, das wäre aber die ganze Wahrheit gewesen –, dass der Ehepartner eine wesentlich höhere Pension hat und daher der Ausgleichszulagenrichtsatz bei wei­tem überschritten war. (Abg. Silhavy: Es geht um die kleinen Pensionen!) Halbwahr­heitenpropaganda also. Peinlich, herzzerreißend, beschämend, meine sehr geehrten Damen und Herren! Nehmen Sie das zur Kenntnis! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Sil­havy: Hat sie eine kleine Pension oder hat sie keine?) Sie hat keinen Nachteil. Dieser Nachteil wird ausgeglichen, das wissen Sie. (Abg. Dr. Puswald: Was ist nächstes Jahr? – Keine Antwort! Reden Sie vom nächsten Jahr, nicht von heuer!)

Diese Regierung löst Probleme. Sie schafft den Ausgleich dort, wo es notwendig ist, meine sehr geehrten Damen und Herren. Was tut die Opposition? – Sie machen den Menschen Angst, Sie verbreiten eine Gräuelpropaganda. Sie schüren einen Generatio­nenkonflikt mit Methoden des Klassenkampfes, meine sehr geehrten Damen und Herren. Und nur das ist es, was Sie wollen, denn sonst würden Sie einen Begriff wie „Pensionsraub“ nicht in den Mund nehmen. (Abg. Dr. Puswald: Was ist nächstes Jahr?) Ich bitte Sie wirklich, und Sie als Jurist müssten das wissen, Herr Kollege Pus­wald. (Abg. Dr. Puswald: Ich weiß es, darum frage ich Sie?) Raub ist ein Verbrechen, und man sollte dieses Wort in diesem Zusammenhang nicht in den Mund nehmen. (Abg. Dr. Puswald: Man sollte es nicht begehen!) Wir sollten uns wirklich hüten und das annehmen, was der Herr Bundeskanzler hier gesagt hat: Seien wir vorsichtig mit der Terminologie. Es nützt Ihnen und uns ebenso. (Abg. Dr. Puswald: Man sollte das Verbrechen nicht begehen! – Abg. Neugebauer: Das ist ja ungeheuerlich!)

Sie scheuen sich nicht einmal, Bilder aus den fünfziger Jahren aufzugreifen und wissen vielleicht nicht – oder wissen Sie es doch? –, dass der erste Räuber der Kohlenräuber aus der Nazizeit war. (Abg. Dr. Puswald: Was ist nächstes Jahr?) Und genau das gleiche Bild wird heute in Klagenfurt affichiert. Zufällig oder nicht? Ich mache Sie dafür verantwortlich. Versuchen Sie, aus der Geschichte zu lernen. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Silhavy. – Abg. Dr. Puswald – in Richtung des Redners –: Lernen Sie aus der Geschichte und vermeiden Sie nächstes Jahr die Fehler, die Sie jetzt machen!)

Der glorreiche Arbeiter- oder Pensionistenführer Blecha, der heute hier schon apostro­phiert wurde, der über den „Lucona“-Ausschuss gestolpert ist und trotzdem eine Pen-


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