Als Außenministerin möchte ich den Beitrag, den Österreich zum Frieden in der Welt leistet, stärker betonen. Wir helfen mit unseren Friedenseinheiten, in Krisenregionen Stabilität und Sicherheit zu schaffen. Österreich hilft am Golan, im Kosovo und wird sein Kontingent in Bosnien verdoppeln. Und das ist auch im Interesse Österreichs. Stabilität verhindert, dass sich Flüchtlingsströme in Bewegung setzen. Stabilität ist auch die Voraussetzung für den Aufbau der Wirtschaft, und dadurch können diese Regionen auch von österreichischen Unternehmen als Exportmärkte erschlossen werden.
Auch die Bekämpfung der Armut durch
Entwicklungszusammenarbeit bleibt ein politischer Schwerpunkt. Es geht nicht
nur um die Linderung von Leid. Mir ist es wichtig, für Bildung, Gesundheit und
Infrastruktur einen Beitrag zu leisten. Ich bekenne mich daher ausdrücklich zu
der im Regierungsprogramm festgelegten Erhöhung der österreichischen
EZA-Beiträge. (Allgemeiner Beifall.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Das Außenministerium und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das weltweite Netzwerk im Dienste der Österreicherinnen und Österreicher. Dieses Netzwerk steht jedem Österreicher bei einem Problem oder im Notfall im Ausland rund um die Uhr zur Verfügung.
Mir ist es auch ein besonderes persönliches Anliegen, Frauen und ihre Anliegen zu fördern. In allen außenpolitischen Bereichen, denn Frauen sind zuallererst betroffen von Kriegsfolgen, Gewalt und Katastrophen, aber auch im Außenministerium selbst wird es mir wichtig sein, Frauen zu ermuntern, sich etwas zuzutrauen, und sie in ihrer Laufbahn zu unterstützen. (Allgemeiner Beifall.)
Meine Damen und Herren! Meine Stärken, die ich in dieses Amt einbringen kann, sind eine langjährige Erfahrung, aber auch Neugierde, Freude und Teamarbeit. Eine Außenministerin hat zwar keine Streitkräfte, dafür braucht sie aber Mitstreiter: aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Politik, Bürgergesellschaft, Wirtschaft und Medien.
Ich danke für die vielen guten Wünsche und so manchen Vertrauensvorschuss.
Meiner Vorgängerin Benita Ferrero-Waldner
möchte ich danken für die hervorragende inhaltliche Arbeit sowie für ein gut
bestelltes Haus, das ich übernehmen darf. (Beifall bei der ÖVP und den
Freiheitlichen.)
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Benita Ferrero-Waldner in ihrer neuen Funktion in der Europäischen Union.
Meine Damen und Herren! Ich werde arbeiten, so gut ich kann, um Ihr Vertrauen zu rechtfertigen, und freue mich auf die Arbeit im Regierungsteam und auf die Zusammenarbeit mit Ihnen allen.
Schließlich möchte ich mit einem Motto für meine Arbeit schließen, das ich dem leider viel zu früh verstorbenen Professor Egon Matzner verdanke: „Für ein weltoffenes Österreich, für eine österreich-offene Welt.“ – Danke. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
10.33
Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin! Ich bin jetzt schon viele, viele Jahre in diesem Hohen Haus, habe aber eine solche Begrüßung eines neuen Regierungsmitgliedes noch nicht erlebt.
Ich wünsche Ihnen viel Glück und Gottes
Segen für Ihre Arbeit. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schieder. Seine Redezeit beträgt 7 Minuten.