Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 83. Sitzung / Seite 14

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Eine hohe Abgabenquote bedeutet: Mehr für den Staat, weniger für den Bürger. Wir machen es umgekehrt: Weniger für den Staat und mehr für die Bürger, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie sagen, Herr Kollege Gusenbauer, im Zusammenhang mit der Steuerreform auch heute wieder, die Steuerreform sei eine falsche Entwicklung. Ja was machen denn Sie? – Sie haben ja mit Ihrem Wirtschaftskonzept die Wahrheit gesagt: Sie wollen nicht entlasten, sondern Sie wollen belasten. Grundsteuer erhöhen, Erbschaftssteuer erhöhen, Vermögensteuer erhöhen, Mieterträge besteuern – das ist Ihre Politik!

Wir entlasten, meine Damen und Herren, und zwar fair und gerecht. Wir entlasten die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen, auch die Leistungsträger in diesem Land, meine Damen und Herren. Warum? – Weil wir die Leistungsträger in unserer Gesell­schaft brauchen! Wir wenden uns ab von der alten sozialistischen Politik, Leistungs­träger zu besteuern. Nein! Wir sind fair und gerecht bei kleinen und mittleren Ein­kommen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wir entlasten Unternehmen, weil wir wissen, dass Unter­nehmen Arbeitsplätze schaffen. Unternehmen geben Arbeit! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich höre von Ihnen immer wieder, dass wir Geschenke an die Unternehmen machen. Aber fragen Sie einmal die Voest, warum die Voest in der Lage ist, 2 Milliarden € zu investieren und den höchsten Beschäftigungsstand in ihrer Geschichte zu haben. Wissen Sie, warum? – Weil wir mit der Steuerreform die richtigen Signale gesetzt haben, die Unternehmen entlasten, damit Arbeit geschaffen wird in Österreich, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie, Herr Kollege Gusenbauer, reden heute von Defizit. Wissen Sie, da ist ja ein ganz entscheidender Teil Ihres Images entstanden, nämlich des Zickzackkurses der SPÖ. Einmal haben Sie gesagt: Nulldefizit in die Verfassung. Heute ist Ihnen das Defizit zu hoch, aber gleichzeitig die Steuerentlastung zu gering. Wie Sie das erklären wollen, weiß ich nicht. Das kann maximal in irgendeiner Ökonomieschule à la SPÖ entstanden sein. Das geht einfach nicht zusammen, meine Damen und Herren.

Wir wissen, dass wir im Bereich des Haushalts, des Budgets – das stimmt –, ein etwas höheres Defizit in Kauf nehmen. Herr Kollege Van der Bellen, hätten wir Konjunktur­impulse nicht gesetzt und die Steuerentlastung nicht vorgenommen, wären wir in einem ganz minimalen Teil im Defizitbereich und bereits ab 2006 im Überschuss­bereich. Aber warum machen wir das? – Weil wir jetzt Impulse setzen wollen, weil wir jetzt den Aufschwung stärken wollen, weil wir jetzt die Chance für Arbeit und Be­schäftigung stärken wollen! Daher ist das eine Investition in die Zukunft, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Und wenn Sie, Herr Kollege Gusenbauer, heute hier die Frage der Privatisierung ansprechen, dann sind Sie zumindest, sage ich einmal, in der historischen Dimension mutig. Denn das, was Sie in der Zeit Ihrer Verantwortung, der Verantwortung der SPÖ, in der Verstaatlichten-Politik verbockt haben, geht nicht nur auf kein Blatt Papier, son­dern es geht auch auf keine politische Kuhhaut, meine Damen und Herren!

Sie von der SPÖ haben Milliarden an Steuergeld in dieses Fass ohne Boden gege­ben – und der Effekt waren höhere Schulden und 100 000 Jobs weniger. Das ist Ihre Privatisierungspolitik à la SPÖ!

Wir machen es anders: Wir haben eine massive Senkung der Schulden in der ÖIAG zustande gebracht, gleichzeitig haben wir aber auch eine massive Wertsteigerung der Unternehmen zustande gebracht, in der ÖIAG. Und dieser Weg der Entstaatlichung


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