Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 86. Sitzung / Seite 46

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Fixpunkt wird. Daran sollten wir alle arbeiten, und ich glaube, auch Herr Bundesminis­ter Haupt ist da auf unserer Seite. Daher ein Dankeschön auch an ihn von mir als Vertreterin der sozialen Dienste und der Betroffenen! (Beifall bei der ÖVP. – Neuerli­cher Zwischenruf der Abg. Haidlmayr.)

Fein, das freut mich! Daran sollten wir konstruktiv arbeiten. Ich glaube, gerade Men­schen, die Pflege benötigen, und ihre Familien brauchen entsprechende Rahmenbe­dingungen. Österreich ist in diesem Bereich Vorbild, und wir werden das auch in Zu­kunft bleiben. 80 Prozent der Pflegeleistungen werden im Familienverband erbracht, und sehr oft sind die Betroffenen wirklich an der Grenze ihrer physischen und psychi­schen Belastbarkeit angelangt. Ich freue mich daher, dass gerade diese Bundesregie­rung in diesem Bereich sehr viel tut und auch Projekte der Angehörigenbegleitung for­ciert. Wir brauchen nicht Kontrolle – da bin ich bei Ihnen, Frau Kollegin Partik-Pablé –, sondern wir brauchen Begleitung der Betroffenen sowie Unterstützung und Hilfe für sie.

Ich glaube, hier sind sehr wichtige Akzente gesetzt worden. Ich möchte nur das Projekt der Qualitätssicherung in der häuslichen Betreuung erwähnen, Herr Bundesminister, ein guter Ansatz, wodurch mehr als 2 000 Menschen, die Pflegegeld der Stufen 3 bis 7 beziehen, von insgesamt 16 diplomierten Krankenpflegerinnen und -pflegern unter­stützt wurden, besucht wurden, wobei die Pflegesituation, die Pflegequalität eruiert und anhand eines standardisierten Berichts erhoben wurde. Daraus können wir viele Leh­ren ziehen, sehr viele Schlüsse ziehen, und ich denke, das ist wirklich fachlich kompe­tente und praxisnahe Beratung, die wir sehr dringend brauchen und die letztlich dann auch mit dazu beiträgt, dass die Pflegesituation insgesamt verbessert wird. Ein guter Weg, ein richtiger Weg!

Tatsache ist, dass der Pflegebedarf in den nächsten Jahren rapid ansteigen wird und dass es immer wichtiger wird, dass die Schnittstelle zwischen dem stationären Bereich und dem extramuralen Bereich gut funktioniert und noch besser wird. Das ist eine sehr große Herausforderung für die Politik, aber auch für alle, die in diesen Bereichen arbei­ten. Daher: Hier sollten wir weitermachen!

Tatsache ist auch, dass 40 Millionen € mehr für Pflegegeldbezieher und für die Eigen­pensionen für Pflegezeiten starke Verbesserungen darstellen. Das kann man nicht wegdiskutieren, wie Sie es von Seiten der Opposition versuchen. Wichtig ist das vor allem auch für Frauen, denn Frauen sind hier wirklich die Hauptbetroffenen. Ich habe es vorhin schon erwähnt: 80 Prozent der Betreuungstätigkeit in der Familie, im Bereich der Kinderbetreuung, aber auch der Krankenbetreuung wird im häuslichen Bereich von Frauen geleistet. Das ist einfach toll, und daher ist es auch sehr wichtig, dass es hier zu Verbesserungen kommt, eben auch, dass Versicherungszeiten als Zeiten der Er­werbstätigkeit gelten, also echte Pensionsbeiträge begründen. Ich glaube, das ist ein richtiger und wichtiger Schritt, ebenso wie auch die Erhöhung der Versicherungszeiten für die Betreuung von behinderten Kindern bis zum 40. Lebensjahr.

Familienhospiz – ich kann jetzt nicht mehr im Detail darauf eingehen – ist ein wichtiger erster Schritt; auch hier gilt es weiterzumachen. Die anderen Bereiche, die heute hier auch schon andiskutiert wurden, kann ich nur mehr ganz kurz erwähnen, so etwa den Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Durch das Pilotprojekt, Frau Kollegin Kuntzl, das Sie erwähnt haben, stehen immerhin 700 000 € mehr für innovative, neue Kinderbetreuungsprojekte zur Verfügung. Sie haben gesagt, Sie werden sehr genau beobachten, was hier gemacht wird: Ja, das ist ja gut so, dass Sie das tun! – Ich denke, das bietet viele Chancen, neue Projekte zu initiieren: gemeindeübergreifende mehrsprachige Kindergärten und auch stundenweise innovative neue Kinderbetreu­ungsbereiche.

 


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