Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 86. Sitzung / Seite 167

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gleich vom Ministerrat beschlossen werden konnte, ein Finanzausgleich, der wesentli­che strukturelle Elemente beinhaltet.

Erstens: die Fortführung der Verwaltungsreformmaßnahmen als hohe Priorität.

Zweiter Punkt: eine deutliche Stärkung der kleinen Gemeinden. Ich glaube, es ist ein großer Erfolg, dass es uns erstmals gelungen ist, einen Einstieg in einen Ausstieg aus dem abgestuften Bevölkerungsschlüssel vorzunehmen und die Finanzkraft der kleinen Gemeinden um rund 100 Millionen € zu stärken. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.) Ein großes Anliegen des Hauses, ich glaube, auch über die Fraktionsgrenzen hinweg.

Drittes wesentliches Strukturelement im Finanzausgleich: ein einheitlicher Schlüssel über die gesamten Abgaben, damit die Abgaben fair auf die Gebietskörperschaften aufgeteilt werden.

Vierter Punkt: Konsens auch im Gesundheitsbereich, sowohl was die Mehreinnahmen auf der einen Seite betrifft als auch die Einsparungen, die Kostendämpfungen, die Ausgabenreduktionen im Gesundheitsbereich auf der anderen Seite.

Letzter Punkt – da ist nicht unbedingt erwartet worden im Hohen Haus, dass uns das gelingt, meine Damen und Herren –: Über die Parteigrenzen hinweg ist es uns gelun­gen, mit den Finanzausgleichspartnern – immerhin auch mit drei Ländern, die sozial­demokratisch regiert sind, darunter das vorsitzführende Land der Landeshauptleute­konferenz – dazu zu kommen, zu sagen: Wir stehen zu einer stabilitätsorientierten Haushaltspolitik, wir vereinbaren gemeinsam die Zielsetzung, bis zum Jahr 2008 wie­der einen ausgeglichenen Haushalt, ein Nulldefizit zu erreichen.

Meine Damen und Herren! Da sieht man sehr schön eine Handschrift, und dort, wo Verantwortung getragen wird, erkennt man sehr schön: mehr Wachstum, mehr Ar­beitsplätze, mehr Einkommen. Das geht nur dann, wenn man ein solides Fundament hat, und dieses solide Fundament sind ordentliche Staatsfinanzen, ist ein stabiler Staatshaushalt, und das ist dieses Budget 2005. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen. – Abg. Dr. Matznetter: Da wir das nicht haben, haben wir kein solides Funda­ment und daher mehr Arbeitslose, weniger Wachstum, weniger Einkommen!)

Meine Damen und Herren, ich darf Ihnen abschließend sagen: Wenn Sie noch einmal den Vergleich zwischen 1999 und dem Jahr 2005 ziehen, dann ist sehr klar: Die Abga­benquote ist um 2 Prozentpunkte niedriger, als sie es damals war. Wir haben 1,5 Milli­arden € an Entlastung für die Arbeitnehmer (Abg. Dr. Matznetter: Wir haben gar keine Entlastung!), wir haben 1,5 Milliarden € an Entlastung für die Wirtschaft und hier – das betone ich – vor allem für die Klein- und Mittelbetriebe, weil dieser Bundesregierung bewusst ist, dass es die Klein- und Mittelbetriebe sind, die die Arbeitnehmer beschäf­tigen, dass es die Klein- und Mittelbetriebe sind, die die Steuern zahlen, und dass es die Klein- und Mittelbetriebe sind, die die Wertschöpfung in diesem Land erarbeiten. Deswegen gibt es auch diese deutliche Entlastung für die Klein- und Mittelbetriebe. Da haben wir nicht die Opposition gebraucht, um draufzukommen, dass es die Klein- und Mittelbetriebe gibt, diese Politik machen wir konsequent seit fünf Jahren, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Rufe und Gegenrufe zwi­schen den Abgeordneten Dr. Matznetter und Dipl.-Ing. Prinzhorn.)

Daher: Abgabenquote: deutlich niedriger als in Ihrer Zeit und damit Entlastung – das ist die Handschrift dieses Budgets; Schulden: deutlich niedriger als in Ihrer Zeit; Defizit: deutlich niedriger als in Ihrer Zeit. Auf der anderen Seite eine höhere Beschäftigung und mehr Kaufkraft für die Bevölkerung. (Abg. Dr. Matznetter: Das glauben Sie ja sel­ber nicht!)

 


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