und Kollegen von der Opposition dabei gewesen. Wenn sie nicht bis zum Ende mitgegangen sind, dann ist das ihre Sache. Das ist aber das, worauf ich eigentlich die ganze Zeit gewartet habe, nämlich dass Sie hier etwas anbieten, wozu man sagen kann, ja, das wäre es auch, worüber man sich begeistern kann, worüber Sie sich auch freuen können. Ich habe bis jetzt keinen einzigen Redebeitrag gehört, der das ausgedrückt hat. Warum fehlt Ihnen die Freude an einem Angebot? – Ich möchte das gerne wissen.
Wenn Sie sagen, das Pensionsharmonisierungsgesetz sei kompliziert,
dann kann ich nur als ganz bescheidene Hausfrau sagen, wenn man sich so viel
Mühe gibt, so vielen Berufssystemen, so vielen Berufsgruppen Genauigkeit
angedeihen zu lassen, eine perfekte Auswertung zu versuchen, dass jeder
möglichst zu seinem Recht kommt, dann kann ich das nur begrüßen. Das ist
Genauigkeit, das ist Können, und das ist auch Wollen. Ich begrüße das! (Beifall
bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass wir die ganze Zeit von Arbeit
gesprochen haben, die keine Freude mache. Meine Kollegin Carina Felzmann hat es
schon angedeutet. Ich bin neu hier in dieser Runde, in dieser schönen Runde,
die Aufgabe freut mich ungeheuer. Aber auch ich – Kollege Öllinger wird es
mir bestätigen – habe natürlich Erfahrungen im engsten Kreise. Er hat in
einem Ausschuss seine Mutter angeführt, ich führe jetzt meinen Vater an.
Vor nicht allzu langer Zeit – es sind genau 24 Jahre her –
war mein Vater mit 71 Jahren im Arbeitsprozess integriert. Man kann heute
sagen, er hat Glück gehabt, er ist nicht früher hinausgeschmissen worden. Er
ist kein Beamter gewesen oder jemand, der am Tisch gesessen ist und sich nicht
strapaziert hat. Er war ein angestellter Baumeister, ist auf den Baustellen
gewesen und hat sich sehr anstrengen müssen.
Ich glaube, dass man vielen Menschen, die gerne arbeiten wollen, einfach
ausredet, dass sie es können. Ich will niemandem, der gerade am Bau –
davon habe ich immer wieder gehört – Schwerstarbeit leistet, sagen, er
solle diese Tätigkeit „bis unendlich“ ausüben. Das wäre völlig ungerecht, aber
Menschen zu sagen: Geh schon in die Pension, weil du hast es dir verdient, und
dann bist du im Ruhestand!, das finde ich schrecklich. (Abg. Broukal:
Wo leben Sie? Die Leute werden einfach gekündigt!)
Ich finde das einfach schrecklich, weil man damit auch jenen Menschen, die
heute schon älter geworden sind, die Möglichkeit nimmt, ihre Erfahrung und ihre
Kräfte wieder einzusetzen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Broukal.)
In wenigen Jahren werden wir diese Menschen sehr dringend brauchen. Noch
ist es nicht so weit. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der
Freiheitlichen.)
Meine Damen und
Herren! Deshalb freue ich mich, dass gerade mit diesem System auch älteren
Arbeitnehmern Chancen gegeben werden. (Abg. Gaál: Wo leben Sie?)
Ich freue mich auch, dass Witwen, die derzeit nur auf Grund des Gehaltes
ihres Mannes eine Pension haben, die Chance gegeben wird, weil diese Systeme
geändert werden. Ich begrüße die Pensionsharmonisierung und freue mich darüber,
denn sie ist auch ein Aspekt, der den Senioren Sicherheit in unserem Land gibt.
(Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
16.17
Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr
Abgeordneter Öllinger zu Wort gemeldet. Sie kennen die Geschäftsordnung, Herr
Kollege. – Bitte. (Abg. Ellmauer – in Richtung des
sich zum Rednerpult begebenden Abg. Öllinger –: Berichtigungs-Weltmeister!)