Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 50

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Frau Kollegin Schasching! Ihr ständiger Beitrag zum Bildungssystem, der sich rein auf die Ganztagsschule konzentriert, ist zu wenig, um in Österreich ein modernes Bil­dungssystem in Zukunft garantieren zu können. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Ein Schwerpunkt im vorliegenden Schulpaket ist die Berufsreifeprüfung, und zwar die Qualitätssicherung für die Berufsreifeprüfung, für eine Bildungsmöglichkeit, die in Europa einmalig ist. Es zeigt sich, dass sie eine große Er­folgsstory ist, zunehmend an Bedeutung gewinnt und eine sehr beliebte Bildungs­chance ist. Besonders trifft das auf den Bereich der Zusammenführung von Lehre und Matura zu, die ja die Durchlässigkeit des Bildungssystems garantiert und eine Berei­cherung des Bildungsangebotes darstellt.

Ich sehe es sehr positiv, dass die Kollegen der SPÖ gerade in diesem Bereich der Be­rufsreifeprüfung mit uns übereinstimmen und das auch goutieren. Ich halte es für sehr eigenartig von den Grünen, dass in keinem ihrer Beiträge diese Thematik erwähnt worden ist. Es ist etwas Positives und es darf von Ihrer Seite anscheinend nicht positiv unterstützt und erwähnt werden. Aber gerade jene, die die Berufsreifeprüfung machen, haben bessere berufliche Aufstiegsmöglichkeiten und neue Berufschancen. (Zwischen­ruf der Abg. Mandak.)

Auch der Möglichkeit der Universitätsbildung ist damit Tür und Tor geöffnet. Wir wer­den heute noch über den freien Uni-Zugang diskutieren, den wir möglichst erhalten wollen, auch wenn uns das Urteil des Europäischen Gerichtshofes das Ganze er­schwert.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Berufsreifeprüfung bedeutet sehr oft eine finan­zielle Belastung und hohe Kosten für jene, die diese Ausbildung machen wollen. Es muss unser aller Ziel sein, dass in Zukunft für alle ein kostenloser Zugang zu dieser Berufsreifeprüfung möglich ist. Es gibt daher diesen Entschließungsantrag für die heu­tige Gesetzesvorlage, in dem die Frau Bundesministerin ersucht wird, attraktive För­dermodelle zu finden, um möglichst vielen Leuten diese Berufsreifeprüfung zugänglich zu machen.

Ein sehr positives Projekt in Kärnten möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen, wo das Pilotprojekt „Lehre mit Matura“ gemeinsam mit einem großen Lebensmittel­konzern und der Kärntner Landesregierung sehr erfolgreich läuft. Auch für den Betrieb läuft es sehr erfolgreich, denn genau in diesem Bereich ist eine gute, intensive Zu­sammenarbeit zwischen Wirtschaft und Schule im Sinne eines dualen Bildungssystems möglich. Da kommt es wirklich zu einer Win-Win-Situation zwischen Betrieben und Auszubildenden. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Genau die Verbindung von Matura und Lehre wird immer mehr an Bedeutung gewinnen, da die Anforderungen an die Berufsausbildun­gen immer höher werden.

Sehr geehrte Damen und Herren! Neben diesem Schulpaket, das wir heute als Geset­zesvorlage beschließen, gibt es weitere Qualitätsentwicklungen und Maßnahmen, die an den österreichischen Schulen getroffen werden. Es sind schon einige angesprochen worden: die sprachliche Frühförderung, die Initiative, Lesen zu fördern, wo durch ver­bindliches Lese-Screening in Zukunft weitere Aktivitäten und Impulse für ein besseres Lesenlernen der Kinder ermöglicht werden.

Auch beim Förderunterricht wurde heute angesprochen, dass es zu wenige Stunden seien. Ich denke, 1,5 Millionen Förderstunden sind eine gute Basis, die auch in Zukunft weiterhin evaluiert wird, um den Bedarf entsprechend flexibel an die Anforderungen der Kinder anzupassen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


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