Frau Kollegin Schasching! Ihr ständiger Beitrag zum Bildungssystem, der sich rein auf die Ganztagsschule konzentriert, ist zu wenig, um in Österreich ein modernes Bildungssystem in Zukunft garantieren zu können. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Ein Schwerpunkt im vorliegenden Schulpaket ist die Berufsreifeprüfung, und zwar die Qualitätssicherung für die Berufsreifeprüfung, für eine Bildungsmöglichkeit, die in Europa einmalig ist. Es zeigt sich, dass sie eine große Erfolgsstory ist, zunehmend an Bedeutung gewinnt und eine sehr beliebte Bildungschance ist. Besonders trifft das auf den Bereich der Zusammenführung von Lehre und Matura zu, die ja die Durchlässigkeit des Bildungssystems garantiert und eine Bereicherung des Bildungsangebotes darstellt.
Ich sehe es sehr positiv, dass die Kollegen der SPÖ gerade in diesem Bereich der Berufsreifeprüfung mit uns übereinstimmen und das auch goutieren. Ich halte es für sehr eigenartig von den Grünen, dass in keinem ihrer Beiträge diese Thematik erwähnt worden ist. Es ist etwas Positives und es darf von Ihrer Seite anscheinend nicht positiv unterstützt und erwähnt werden. Aber gerade jene, die die Berufsreifeprüfung machen, haben bessere berufliche Aufstiegsmöglichkeiten und neue Berufschancen. (Zwischenruf der Abg. Mandak.)
Auch der Möglichkeit der Universitätsbildung ist damit Tür und Tor geöffnet. Wir werden heute noch über den freien Uni-Zugang diskutieren, den wir möglichst erhalten wollen, auch wenn uns das Urteil des Europäischen Gerichtshofes das Ganze erschwert.
Sehr geehrte Damen und Herren! Die Berufsreifeprüfung bedeutet sehr oft eine finanzielle Belastung und hohe Kosten für jene, die diese Ausbildung machen wollen. Es muss unser aller Ziel sein, dass in Zukunft für alle ein kostenloser Zugang zu dieser Berufsreifeprüfung möglich ist. Es gibt daher diesen Entschließungsantrag für die heutige Gesetzesvorlage, in dem die Frau Bundesministerin ersucht wird, attraktive Fördermodelle zu finden, um möglichst vielen Leuten diese Berufsreifeprüfung zugänglich zu machen.
Ein sehr positives Projekt in Kärnten möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen, wo das Pilotprojekt „Lehre mit Matura“ gemeinsam mit einem großen Lebensmittelkonzern und der Kärntner Landesregierung sehr erfolgreich läuft. Auch für den Betrieb läuft es sehr erfolgreich, denn genau in diesem Bereich ist eine gute, intensive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Schule im Sinne eines dualen Bildungssystems möglich. Da kommt es wirklich zu einer Win-Win-Situation zwischen Betrieben und Auszubildenden. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Genau die Verbindung von Matura und Lehre wird immer mehr an Bedeutung gewinnen, da die Anforderungen an die Berufsausbildungen immer höher werden.
Sehr geehrte Damen und Herren! Neben diesem Schulpaket, das wir heute als Gesetzesvorlage beschließen, gibt es weitere Qualitätsentwicklungen und Maßnahmen, die an den österreichischen Schulen getroffen werden. Es sind schon einige angesprochen worden: die sprachliche Frühförderung, die Initiative, Lesen zu fördern, wo durch verbindliches Lese-Screening in Zukunft weitere Aktivitäten und Impulse für ein besseres Lesenlernen der Kinder ermöglicht werden.
Auch beim Förderunterricht wurde heute angesprochen, dass es zu wenige Stunden seien. Ich denke, 1,5 Millionen Förderstunden sind eine gute Basis, die auch in Zukunft weiterhin evaluiert wird, um den Bedarf entsprechend flexibel an die Anforderungen der Kinder anzupassen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)