Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 125. Sitzung / Seite 171

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Zwischenruf von Klubobmann Molterer eingehen konnte. – Herr Klubobmann Molterer! Rufen Sie öfter dazwischen, dann haben wir nicht Zahlen, die meistens hinten und vorne nicht stimmen. Matznetter zeigt uns leere Seiten und sagt, dass da nichts draufsteht.

Herr Vizepräsident Matznetter! Sie sagen, dass es in Wien im September weniger Arbeitslose gibt, vielleicht auch schon im August, na klar, Wahlen stehen vor der Tür. Was macht man mit den Arbeitslosen in Wien? (Abg. Gaál: Lies die Statistik!) Toni, Herr Kollege, Kampfflieger sind heute nicht auf dem Tapet, reg dich nicht auf, bleib ganz ruhig! Was macht das AMS Wien, damit es in Wien weniger Arbeitslose gibt? – Es versteckt die Leute in Kursen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)

Einen muss Kollege Öllinger besucht haben, denn es gibt einen Kurs des AMS Wien, der „Bügelprofi“ heißt. Da lernen Sie das Binden einer Krawatte. Da steht: Ein gepflegtes Äußeres macht attraktiv und selbstsicher. Gebügelte Wäsche und Kleidung sind Voraussetzung dafür, sich positiv zu präsentieren. – Das verstehe ich noch, Vorstellungsgespräch.

Weiters heißt es: Mitzubringen sind mindestens vier gewaschene und nicht gebügelte Wäschestücke – das sehe ich auch ein –, ein Polsterüberzug – also so sicher ist man nicht, dass der einen Arbeitsplatz bekommt, denn einen Polster darf er auch zum Bügeln mitnehmen –, T-Shirt, Arbeitsmantel, Schürze, Hemd und Bluse und ein Bügel­eisen.

Meine Damen und Herren! Weniger Arbeitslose in Wien vor den Wahlen: „Bügelprofi“ – AMS; Salsa, Merengue, Tänze – AMS. (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.) Ein weiterer Kurs, in dem die Arbeitslosen Wiens vor den Wahlen versteckt werden: Knödel, eine runde Sache. Lernen Sie kochen! (Abg. Mag. Weinzinger: Diese Rede hat Ihr Kollege schon vorgelesen! Das können wir uns ersparen!) Na, Moment, Sie waren ja nicht da (Abg. Mag. Weinzinger: Ich schon, aber Sie nicht!), Sie haben ja nicht zugehört, das ist Ihnen ja nur gesagt worden.

Meine Damen und Herren! Wenn Sie dann mit den Zahlen kommen und sagen, dass in Wien die Arbeitslosenquote rückläufig ist – sie ist aber noch immer am höchsten, das haben wir ja von den Vorrednern gehört –: Es ist so, dass Wien sehr wohl eine schöne Stadt ist, ja, aber Wien ist schön trotz einer sozialdemokratischen Mehrheit.

Ich erinnere mich noch daran, wie Bürgermeister Häupl bei der letzten Wahl gesagt hat, dass er die absolute Mehrheit in Wien mit Demut ausüben wird. Mit Demut hat er sie nicht ausgeübt. Ich glaube auch, dass Wien zum Teil deswegen so schön ist, weil Professor Kopietz um das Geld der Wiener sehr viel Brot und Spiele veranstaltet. Das ist halt immer so, dass die Leute auf das hereinfallen.

Und was für mich noch das Schönste ist: Nachdem Sie im Burgenland gesehen haben, dass man, wenn man die Bank Burgenland umbringt, Wahlen gewinnt, haben Sie in Wien gesagt: Die Z, die Bank Austria gibt es nicht mehr, also würgen wir die BAWAG, denn dann gewinnen wir die Wahlen! Wir haben also jetzt einen Bankenskandal ... (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Nein, Burgenland war schon, jetzt sind wir in Wien.

Wien ist anders. – Meine Damen und Herren, ja, Wien ist anders. Es liegen in Wien 13 Millionen € Förderungen, die an die Klein- und Mittelbetriebe nicht vergeben werden konnten, weil dies verwaltungstechnisch nicht möglich war, weil die Gemeinde Wien nicht fähig war, 13 Milliarden Förderungsmittel den Klein- und Mittelunternehmen zu geben. (Abg. Riepl: 13 Milliarden?) Also, bitte schön, was machen Sie mit dem Geld? Ich hoffe, es liegt nicht ... (Abg. Riepl: 13 Milliarden?– 13 Millionen! (Abg. Riepl: Aber Sie haben „Milliarden“ gesagt!) Vielleicht beim zweiten Mal, beim ersten Mal, da


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