Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 129

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manchmal auch notwendig, um auch im letzten Winkel der Republik erklären zu können, worum es denn eigentlich geht. Also, bitte, sowohl Zeilinger als auch die Bundesregierung und den Bundeskanzler nicht in die Pflicht für etwas zu nehmen, was man selber gerne verbergen möchte.

Meine Damen und Herren, was mich besonders freut, ist, dass über Exzellenz und Elite, auch über Hochleistung in Forschung und Lehre in Österreich diskutiert werden darf. Und ich bin sehr froh über Artikel, wie sie etwa von Hans Rauscher im „Format“ und in anderen Medien gebracht werden. Über Elite zu reden, ist hierzulande endlich wieder salonfähig, sagte er. Das ist eine wichtige Trendwende. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch ein paar auch von Klubobmann Professor Van der Bellen aufgeworfene Dinge richtig stellen. Also das Exzellenzinstitut gibt es nicht, ob Sie jetzt MIT, das Weizmann Institut oder das Triangle Center in North Carolina, ein Forschungsinstitut in der Mitte von drei Universitäten, ansehen. Und niemand, der sich professionell dazu geäußert hat, kann für sich auch nur ein Super­modell in Anspruch nehmen.

Professor Zeilinger war der spiritus rector. Vielleicht war es – das ist jetzt meine Position, die an Ihre Gedanken anschließt – auch zu lange eine thematische Engfüh­rung, sodass andere Disziplinen nicht berücksichtigt wurden und auf Naturwissen­schaften zu stark fokussiert wurde. Aber ich stehe dazu und ich unterstütze den Weg, den Vorschlag der Bundesregierung, mit Naturwissenschaften und Mathematik zu begin­nen. Und Sie alle hier, die bisher gesprochen haben, einschließlich der Frau Ministerin, haben anschaulich ausgeführt, dass es ein langer Weg ist, um zu einem Vollausbau einer solchen Einrichtung zu kommen. Aber es ist der richtige Start-Zeitpunkt, um mit Zeilinger zu sprechen, es ist jetzt die Entscheidung zu treffen. Wenn im März 2003 Professor Zeilinger das erste Mal diese Idee angeregt hat, das heißt, so etwas in Österreich zu etablieren, dann ist es ungefähr drei Jahre später für eine Entscheidung nicht zu früh. Und Zeilinger selbst hat zwischendurch, das heißt 2004, gesagt, wenn jetzt die Entscheidung binnen Frist nicht getroffen wird, dann würde er sich vom Projekt verabschieden. Das wollten wir nicht riskieren. Da bin ich dem Bundeskanzler und der Ministerin dankbar, dass sie hier initiativ geworden sind.

Rückzieher sind etwa festzustellen bei einem Mitbewerber um den Standort, das war die Gemeinde Wien. In der Gemeinde Wien gab es zum Beispiel im Juni 2005 einen Antrag der Grünen, um jetzt meine These zu erhärten, dass man sich erst dann, wenn es eine ausreichende Finanzierung der Universitäten gäbe, überhaupt vorstellen könne, zu Exzellenz Stellung zu nehmen. Der Vertrag des Bundeskanzlers und der Bun­desregierung einschließlich der Ministerin mit den Rektoren zur weiteren Finanzierung der Universitäten mit einem Paket von über 1 Milliarde € ist der beste Garant dafür, dass die Zukunft der Universitäten gesichert ist. Und die Grünen haben ihren Antrag im Wiener Gemeinderat nicht modifiziert. Im Gegenteil, meine geschätz­ten Kolleginnen und Kollegen: Die SPÖ hat dem zugestimmt. Das heißt, Sie haben sich halbherzig engagiert.

Die relative Zögerlichkeit von Bürgermeister Häupl, der offenbar auch den Anträgen seiner SJ, seiner Bezirksorganisationen aus Hietzing, Josefstadt und anderen erlegen ist, nämlich überhaupt gegen ein Exzellenz-Institut aufzutreten (Abg. Jakob Auer: Da schau her!), hat eben dazu geführt, sich mit den Nachbesserungen und mit den Offertlegungen so lange Zeit zu lassen, dass er zu spät kommen musste. Vize­bürgermeister Rieder, wie schon gesagt: Schade, wir haben die Chance verpasst.

Meine Damen und Herren, es ist nicht so – ich zeige gern noch einmal die Graphik, Herr Kollege Grünewald (die Rednerin zeigt eine Graphik) –, dass der Standort Maria


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