Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 145

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bedauerlich. Warum? Sie machen sich auf der einen Seite lustig, Herr Zinggl hat es ja illustriert mit diesen 2 Milliarden € oder US-Dollar, die das MIT zur Verfügung hat. Auf der anderen Seite hat er gesagt: 300 Wissenschafter wollen Sie dort nur haben! Das ist ja lächerlich!

Und Herr Professor Van der Bellen tritt dann da bei nächster Gelegenheit auf – das letzte Mal war es rund um das Bildungsbudget – und sagt: Ein Wahnsinn, wir haben zu wenig Mittel zur Verfügung, wir brauchen dort und dort noch Mittel. Aber das Nettodefizit darf auch nicht ansteigen.

Jetzt frage ich Sie, Herr Professor: Wie machen Sie es? Wo nehmen Sie das Geld her? – Auf der einen Seite kritisieren Sie, dass wir nicht 2 Milliarden US-Dollar haben, auf der anderen Seite sagen Sie, wir sollen sorgsam das und das und das machen. Das ist irgendwie widersinnig!

Zweitens: Mir fällt auch auf, dass Sie immer die Absolventen der Universität messen, vergleichen und dann sagen: Da haben wir noch zu wenige Absolventen im Vergleich zu anderen Ländern. – Sie sollten die Forscher messen, Herr Professor! (Abg. Dr. Van der Bellen: Beides!) Schauen Sie einmal, was Indien hat, was China hat, was andere haben! Und daher brauchen wir einerseits die Grundlagenforschung, andererseits brauchen wir den universitären Bereich.

Was ist mit der einen Milliarde, die man jetzt in einem Zehn-Jahres-Plan zur Verfügung gestellt hat? – Beides ist da. (Abg. Dr. Van der Bellen: Wo denn? Geh! Da ist gar nichts!)

Meines Erachtens ist mit dieser Entscheidung ein Zeitfenster aufgegangen. Ich war selber dabei und habe gehört, als seitens Zeilinger und Schuster gesagt wurde, wir brauchen die Entscheidung rasch. (Bundesministerin Gehrer: ... einem Jahr!) – Richtig! Man hat diese Entscheidung getroffen – und jetzt ist es wieder nicht recht. Jetzt frage ich Sie schon: Was wollen Sie? Einmal wollen Sie das, einmal das Gegenteil!

Damit komme ich zu Ihnen, Herr Broukal. Sie verfolgen irgendwie eine Kurvenpolitik. Zuerst: Nein, wir werden das revidieren. Heute haben Sie schon gesagt: Ja, aber. – Das finde ich alles interessant. Wahrscheinlich werden Sie dann genau zu dem kom­men wie bei den Universitäten: Eigentlich haben Sie schon immer gesagt, dass Gugging der richtige Standort ist. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)

Ich glaube im Endeffekt, das ist die richtige Grundsatzentscheidung. Zur Frage, ob die Details auch stimmen werden: Ich bin relativ zuversichtlich, dass auch das passen wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

16.50


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Moser. Ich erteile es ihm.

 


16.50.06

Abgeordneter Mag. Johann Moser (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! (Abg. Kößl: Fang mit einer Entschuldigung an!) Das Projekt Maria Gugging ist für mich mit hoher Wahrscheinlichkeit die nächste Publi­kation in der Perlen-Reihe mit dem Titel „Wie man etwas nicht macht“. Es ist ein Synonym für verfehltes Projektmanagement. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Wie komme ich eigentlich dazu? Wenn man sich die Erfolgsvoraussetzungen für ein Projekt überlegt, für diese Elite-Universität, worauf kommt man dann? Da muss man schauen: Was sind die Erfolgsfaktoren in Cambridge? Was sind die Erfolgsfaktoren beim MIT? Was sind die Erfolgsfaktoren beim Basel-Institut? Was sind die Erfolgs-


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