Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 150. Sitzung / Seite 199

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man nur den Willen hätte und nicht nur immer Wasser predigen und Wein trinken wür­de. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

17.24


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Marizzi. 3 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


17.24.09

Abgeordneter Peter Marizzi (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Natürlich wollten die Grünen heute grüner sein als alle anderen im Parlament vertretenen Parteien. Wenn hier das Fässchen gestanden ist, dann wundere ich mich, dass Sie mit der Aufnahme-Euphorie in der EU immer so großzügig umgehen: einerseits mit der Türkei und auf der anderen Seite mit der Ukraine. Wenn man bedenkt, dass in der Ukraine zehn Kernkraftwerke genehmigt sind, dann sollte man sich genau überlegen, Herr Bundesminister Bartenstein, ob die Ukra­ine in der EU überhaupt etwas zu suchen hat. Das zum Ersten. (Abg. Sburny: Glau­ben Sie, das wird besser, wenn die nicht dabei sind? Frankreich raus aus der EU, oder was?)

Das Zweite: Dieses Gesetz ist, Frau Kollegin, vielleicht nicht das Gelbe vom Ei, aber es ist ein guter Neubeginn, wenn zum Beispiel über 800 Prozent mehr an Ökostrom er­zeugt werden.

Ich danke auch meinem Chefverhandler Oberhaidinger, der die Punkte, die der Sozial­demokratie wichtig sind, in dieses Gesetz eingebaut hat.

Zur Energieverschwendung: Ich denke, wir wissen alle, dass für die Stromerzeugung nur für den Stand-by-Betrieb von Computern oder von Fernsehern – aber bleiben wir bei den Computern – immerhin ein Kraftwerk in Österreich nötig ist. Ich würde mich wundern, wenn ich jetzt in alle Klubs schauen gehen könnte und nicht alle Computer auf Stand-by-Modus liefen – auch bei den Grünen.

Der Wirkungsgrad der Photovoltaik, die sich natürlich irgendwann einmal positiv entwi­ckeln wird, liegt bei 25 Prozent. Der Wirkungsgrad der Wasserkraft beträgt 60 Prozent, um bei der Kostenwahrheit zu bleiben, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Grünen. Natürlich sollten alle wesentlichen Varianten der Energiesicherung geprüft werden.

Die deutsche Bundesregierung fordert und fördert Geothermieprojekte. Diese sind, so denke ich, hier nicht enthalten, aber die deutsche Bundesregierung gibt 200 Millionen € für die Geothermieförderung aus.

Zum Thema Wasserkraft: Es wurde gesagt, das sei eine alte Energiegewinnung. Zehn Projekte, Frau Kollegin, sind fertig geplant, liegen in der Schublade. Mit diesem neuen Gesetz können diese Wasserkraftwerke in Österreich gebaut werden. Darauf sind wir stolz, denn wir reden immer von der österreichischen Wasserkraft. Ich halte die Was­serkraft nicht für eine alte Technologie, sondern entgegen der Meinung der Grünen für Österreich – und Österreich ist ein wasserreiches Land – für eine Zukunftstechnologie. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Jakob Auer.)

Ich denke, zusammenfassend kann gesagt werden, wir sollen gemeinsam die Energie­politik betreiben. Natürlich sieht man das im Zeichen des beginnenden Wahlkampfes, dass die Grünen grüner sein wollen als alle im Parlament vertretenen Parteien. Ich denke, dass dieses Ökostromgesetz ein gutes ist. Es kann nicht immer die Vollendung sein, aber wir stimmen diesem Gesetz gerne zu. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Scheibner.)

17.27

 


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