Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 507

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als Maximalsumme genannt sind, die aber nur abgerufen werden, wenn dort der Baufortschritt auch inzwischen weitergeht. (Abg. Dr. Graf: Echte Wissenschaftler!)

Wenn Sie von 290 Millionen € reden, dann sprechen Sie von den nächsten zehn Jahren. Und wenn Sie das wieder durch zehn dividieren, dann sind es eben 28 oder 29 Millionen € – Geld genug, Geld, das auch die anderen Universitäten brauchen könnten. (Abg. Dr. Graf: 400 Millionen Schilling!)

Und deshalb darf ich Sie daran erinnern, dass die wirklich harte Bedingung der SPÖ dafür, ihre Zustimmung zum Bau dieser Universität zu geben, die war, dass der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung 30 Millionen € – also in etwa das, was die Jahrestranche des Baus der Elite-Universität kostet – an die bestehenden Universitäten zur Förderung exzellenter dortiger Departments und Abteilungen ausschütten wird. Und diese Bedingung ist erfüllt worden!

Irgendein Zyniker hat damals ohnehin gesagt, jetzt kostet Gugging 60 Millionen € im Jahr. Aber 30 Millionen davon gehen, Ihre Forderung vorwegnehmend, an die beste­henden Universitäten. (Abg. Dr. Graf: Ich hätte lieber 60 Millionen!) – Ja! Ich hätte lieber 120 Millionen €! Wenn Sie mir nur noch sagen, woher ich sie nehme, machen wir das sofort, Herr Graf! (Abg. Dr. Graf: Von Gugging! – Ruf: Von den Steuerzahlern!)

Ich hätte sogar einen Vorschlag, aber der konnte leider deswegen nicht verwirklicht werden, weil Ihre Vorgänger einmal mit beschlossen haben, dass es diese depperten „Vögel“ gibt, die uns 500 Millionen € kosten, um die wir uns alles leisten könnten, worum wir jetzt kämpfen müssen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dolinschek: Ord­nungs­ruf!) – Na bitte, jetzt bekomme ich einen „Eurofighter-Ordnungsruf“: Achtung, man darf den Eurofighter nicht „depperter Vogel“ nennen! Ich nenne ihn so. Mir hat noch niemand ...

 


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Herr Präsident! (Heiterkeit. – Abg. Broukal: Das kann noch werden!) – Stimmt, das kann noch werden.

Herr Abgeordneter Broukal! „Depperte Vögel“ ist am Rande eines Ordnungsrufes. Ich glaube, das haben Sie nicht so gemeint?! (Abg. Dr. Graf: Ohne FPÖ kein Unter­suchungsausschuss!)

 


Abgeordneter Josef Broukal (fortsetzend): Ich sage: Maßlos überteuerte, überqualifi­zierte Vögel, wo wir auch einfachere Modelle – also statt des Papageis den Sperling – hätten kaufen können, die genauso gut in der Landschaft herumfliegen, um das halbe Geld jedes Jahr. Dann würden wir uns mit ... (Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Die schreien so sehr, die wissen nicht, dass ich schwerhörig bin: Ich höre das gar nicht! (Weitere Zwischenrufe.) Wir würden uns mit vielem leichter tun. Nehmen Sie mir bitte nicht meine Redezeit weg! – Vielen Dank. (Abg. Dr. Graf: Wir sind sogenannte Vogel-Wissenschaftler! – Zwischenruf der Abg. Mag. Hakl.)

Ich stimme mit Ihnen, Herr Bundesminister, überein, ich stimme auch mit Kollegem Grünewald überein, und auch Kollegin Brinek sagt es – zwar immer in negierender Form, weil sie auf die Besserung abstellt, aber sie kann ja doch nicht daran vorbei, auch die gegenwärtigen Verhältnisse in ihrer Rede zumindest am Rande zu streifen, auch wenn sie immer den optimistischen Ansatz wählt –: Ja, die Rektoren haben ein großes Gutachten in Auftrag gegeben, mit der deprimierenden Erkenntnis, dass 120 000 Studierende in Österreich unter schlechten und 80 000 von ihnen unter sehr schlechten Bedingungen an den Universitäten studieren. (Abg. Dr. Brinek: Das ist seit Firnberg so!) Das ist eine so große Baustelle, dass wir viele, viele Jahre noch daran arbeiten werden müssen!

Ja, es gibt im Regierungsprogramm Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre: Es sollen in den nächsten Jahren viele Professorinnen/Professoren neu angestellt werden,


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