Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 155

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schutz schreien! Denn bei aller Liebe zu Wind- und Wasserrädern muss uns Folgendes klar sein:

Erstens brauchen wir weiterhin Großanlagen zur Stromerzeugung. Diese müssen wir weiter ausbauen, um Österreich sicher mit Strom zu versorgen. Das sagen uns nicht etwa die Strombosse, geschätzte Damen und Herren von den Grünen, sondern das sagt uns der Rechnungshof!

Zweitens müssen wir diesen Strom natürlich auch transportieren. Dazu brauchen wir Leitungen, das liegt in der Natur der Sache, und zwar immer stärkere. Auch das be­stätigt der Rechnungshof. Wer den Leuten im Kainachtal oder in Salzburg etwas anderes erzählt, der sagt ihnen schlicht und ergreifend die Unwahrheit.

Drittens: Jede Kilowattstunde aus Kleinanlagen verteuert den Strom; auch das steht außer Streit. Dazu gibt es eigentlich nur zwei Alternativen: erstens Importe – das ist gleich Atomstrom, den niemand von uns mag –, und die zweite Alternative ist rigoroses Sparen. Das sollten wir den Menschen draußen ehrlich sagen und erzählen, denn es geht hier um eine wichtige Lebensader in unserem Land. (Beifall bei der ÖVP.)

17.23


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Die vorläufig letzte Rednerin dieser Debatte ist Frau Abgeordnete Dr. Lichtenecker. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


17.24.02

Abgeordnete Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Frau Staatssekretärin! Herr Präsident Moser! Geschätzte Damen und Herren! Frau Abgeordnete Lentsch, es geht nicht nur ums Sparen, sondern es geht auch um Effizienzsteigerung. Effizienzsteigerung kann durchaus damit einhergehen, dass man keine Komfortverluste hat. Ganz genau in diese Richtung kann es gehen. (Abg. Steibl: ... was Sie jetzt gesagt haben?) Natürlich heißt es auch, erneuerbare Energie aus­zubauen und nicht zu denken, dass Atomstrom eine Lösung ist. Wir wissen genau, dass es ein Märchen ist, dass uns das im Klimaschutz und in der Energieversorgung weiterbringen kann.

Energieerzeugung/Energieversorgung ist ein zentraler Bereich der Wirtschaft und der Gesellschaft. Daher muss man dafür sorgen, und zwar entsprechend auch mit den Leitungen und Leitungsnetzen. Das ist völlig richtig.

Wir müssen auch den nächsten Schritt gehen und die Energieversorger als Partner im Klimaschutz betrachten. Dafür gibt es ein gutes Beispiel aus Oberösterreich, die Energie AG, die jetzt beispielsweise die Konzernzentrale europaweit auf Passivhaus­standard umgestellt hat – dieser Neubau wird richtungweisend sein –, und das auf Initiative der Grünen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Aber nicht nur das, sondern sie haben dort wirklich ein ausgebautes Beratungsprogramm, auch ein Revitalisierungs­programm, und da geht es sehr wohl um die Energieeffizienz.

Herr Bundesminister! Sie wissen genau, auch bei den Großkraftwerken – wie der Ver­bund und auch andere Energieversorger viele haben – geht es um Energie­effi­zienz­steigerung, nicht nur um den Bau. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, nachdem Sie vorhin den Masterplan Energieversorgung (Bundesminister Dr. Bartenstein: Was­serkraft!) und Ausbau Wasserkraft angekündigt haben: Was wird denn da drinnen sein? Ist es die Energieeffizienz? Oder planen Sie sozusagen den Bau einer zweiten Donau durch Österreich, um in dieser Frage weiterzukommen?

Dies ist letztendlich natürlich ein Punkt, Herr Minister, über den ich denke: Einerseits sind Sie, aber natürlich auch der Verband der österreichischen Elektrizitätswerke gefor­dert, hiefür tatsächlich moderne, innovative Konzepte vorzulegen, die machbar und


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