Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 203

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Auch was die Weiterentwicklung des „Blum-Bonus“ anlangt – ein echtes Erfolgs­modell! –: Ich denke, nicht der einzige, aber der Hauptgrund dafür, warum es heute wieder 130 000 Lehrlinge gibt und nicht nur 121 000, 122 000 wie vor drei vier Jahren, war eben der Blum-Bonus, dieser Anreiz, zusätzlich auszubilden.

Dass man das jetzt unter Mitwirkung des sehr erfolgreichen und anerkannten Lehr­lingsbeauftragten der Bundesregierung Kommerzialrat Egon Blum auch im Interesse und im Sinne von mehr Qualität weiterentwickelt, ist ganz im Sinne des Erfinders.

Es besteht in Österreich – aber nicht nur in Österreich, sondern in Wirklichkeit in Europa und mittlerweile weltweit – allerdings ein gewisser Facharbeitermangel. Dem zu begegnen ist natürlich auch im Interesse der Wirtschaft, aber auch im Interesse der jungen Menschen, die ja dann als Facharbeiter glänzende Chancen im Berufsleben haben. Dass wir zu Recht darauf setzen, zuerst vor allem einmal die eigenen jungen Leute auszubilden, und dann erst andere Möglichkeiten ins Auge fassen, ist auch absoluter Konsens.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, dass wir aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge bis auf Weiteres damit rechnen müssen, dass nicht alle jungen Menschen, die einen Ausbildungsplatz anstreben, einen klassischen – auch aus Sicht der Gewerk­schaft im Übrigen klar präferierten – Berufs- und betrieblichen Ausbildungsplatz finden, wissen wir.

Deswegen haben wir jetzt mit diesem Jugendbeschäftigungs-Paket auch das weiter­entwickelt, was früher einmal JASG-Lehrgänge waren – zum Teil isoliert, zum Teil zehn Monate und dann Pause –, zu einer völlig kontinuierlichen, gleichwertigen Ausbildung im Rahmen von überbetrieblichen Ausbildungszentren.

Noch einmal: Selbst Gewerkschaftsvertreter sagen, ihnen ist es lieber, wenn es den klassisch betrieblichen Ausbildungsplatz gibt, aber der ist eben nicht immer und überall möglich, daher gibt es in vielerlei Beziehung als Alternative den überbetrieblichen Aus­bildungsplatz im Ausbildungszentrum.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir gehen also von einem hohen Niveau aus. Zufrieden soll man aber nicht sein, schon gar nicht selbstzufrieden, sondern dieses Jugendbeschäftigungs-Paket, das ja auch im Ausschuss im hohen Ausmaß im Konsens diskutiert worden ist, ist dazu da, noch besser zu werden.

Sollte dieser Entschließungsantrag, von dem ich Kenntnis habe, noch eingebracht werden – ich möchte natürlich den Abgeordneten nicht vorgreifen –, bin ich völlig d’accord, insbesondere, was die Evaluierung dieses Ausbildungsübertrittes anbelangt. Wenn da die Ziele erreicht werden, wunderbar, wenn die Ziele nicht erreicht oder gar verfehlt werden, dann werden wir sehr rasch eingreifen.

Insgesamt ist das ja ein Bereich, wo man immer wieder nachjustieren und nachbessern muss, weil die Verhältnisse über fünf, sechs, sieben Jahre nicht völlig gleich bleiben.

So gesehen möchte ich der Frau Staatssekretärin, die ja in hohem Maße hier mit­verantwortlich ist – ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit –, einen herzlichen Dank aus­sprechen, ebenso den Abgeordneten – Frau Csörgits hat das ja schon in unsere Richtung gesagt – und den Sozialpartnern.

Ich glaube, wir kommen ein gutes Stück voran im Interesse unserer Jugend, aber natürlich auch im Interesse der Wirtschaft, die diese Jungen dann als qualifizierte Arbeitskräfte dringend braucht. – Herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

17.20


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Haubner. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


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