Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 22

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Höllerer.

Ich darf die jeweilig nachfolgenden ZusatzfragestellerInnen bitten, sich jeweils gleich zu den Rednerpulten zu begeben. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Betreffend Ihr Anliegen, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, schlagen Sie eine Quotenregelung vor.

In der „Pressestunde“ haben Sie zum Thema Quote in Aufsichtsräten gesagt, dass Sie sich an Norwegen ein Beispiel nehmen wollen. Dort gibt es eine Quotenregelung bei Aufsichtsräten, und mittlerweile sind dort 44 Prozent der Aufsichtsräte weiblich.

Wenn ich das Beispiel ÖBB hernehme, finde ich kaum Frauen in Führungspositionen, aber auch im gesamten Konzern sind insgesamt wenige Frauen beschäftigt. Im ge­samten ÖBB-Konzern sind lediglich 6,9 Prozent der 43 000 Beschäftigten Frauen; nur 17 Prozent der ÖBB-Lehrlinge sind Frauen; von 25 Vorstandsposten sind lediglich 2 mit Frauen besetzt; und von 83 Aufsichtsräten sind nur 8 Frauen.

Ich möchte Sie gerne fragen, wie Sie diese angekündigte Quotenregelung umsetzen wollen. Wenn es in staatsnahen Betrieben nicht gelingt, die Frauen in Position zu bringen, wie wollen Sie es dann im privatwirtschaftlichen Bereich schaffen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Um auf den Kern Ihrer Frage zurückzukommen, Frau Kollegin Höllerer: Ich habe mir Norwegen deswegen als Vorbild genommen, weil in Norwegen erkannt wurde – und eine gesetzliche Regelung dann die Folge war –, dass man auf das Potenzial von Frauen in der Wirtschaft nicht verzichten kann. Ich darf den Wirtschaftsminister heranziehen, der ein konservativer Wirtschaftsminister war und seinerzeit erkannt hat, dass dieses Potenzial nur mit einer gesetzlichen Quote auch in die Führungspositionen gehoben werden kann. Übergangsfristen waren gegeben.

Mein Ziel ist es, das, was im Regierungsübereinkommen festgeschrieben ist, nämlich mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen, sukzessive zu verwirklichen. Nor­we­gen als Vorbild heranzuziehen war der erste Schritt. Ich denke, man könnte auch Sofortmaßnahmen setzen, beispielsweise in den Selbstbeschränkungsverpflichtungen der börsenotierten Unternehmen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Haubner.

 


Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Sie haben zuerst richtigerweise gesagt, dass die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern leider noch sehr, sehr groß ist und was Sie denken, allgemein daran zu ändern, und was Sie dazu beitragen wollen, damit das nicht mehr so ist. Zu den Angelegenheiten in Ihrem Wirkungsbereich gehört auch die Gleichstellung der Frauen am Arbeitsmarkt.

Daher meine Frage: Wie werden Sie sich dafür einsetzen, dass gerade in Berufen, die traditionell stärker von Frauen ausgeübt werden – ganz konkret: im Pflegebereich der Beruf der Pflegehelferin, der Altenfachbetreuerin –, die Gehälter, die dort wesentlich niedriger sind, in Zukunft für qualifizierte Vollzeitarbeit entsprechend angehoben werden?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


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