Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 125

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

14.47.479. Punkt

Bericht des Gesundheitsausschusses über den Antrag 161/A(E) der Abgeord­neten Silvia Fuhrmann, Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen betreffend SPICE und andere biogene Suchtmittel (140 d.B.)

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Wir gelangen nun zum 9. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet hat sich als Erster Herr Abgeordneter Spindelberger. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


14.48.21

Abgeordneter Erwin Spindelberger (SPÖ): Wenn der Kollege Schmuckenschlager gerade das Wort „harmonisch“ in den Mund genommen hat, dann darf ich das auch bei diesem Antrag tun, weil ich wirklich froh darüber bin, dass alle Mitglieder des Gesund­heitsausschusses der Auffassung waren, dass dem Handel und der Weitergabe der Kräutermischung SPICE ein Riegel vorgeschoben werden muss.

Meiner Auffassung nach ist es wirklich mehr als bedenklich, wenn wir feststellen müssen, dass SPICE, eine Gewürzmischung aus verschiedenen Kräutern, immer mehr zur Trenddroge avanciert, nicht zuletzt auch deswegen, weil alle Hersteller und Ver­käufer diese verharmlosend als Entspannungsdroge darstellen. Das führt nämlich dazu, dass derzeit vielerorts sämtliche Vorräte dieser Droge – so möchte ich diese Gewürzmischung bezeichnen – ausverkauft sind. Das ist ja kein Wunder, denn SPICE ist in der Partyszene derzeit, wie es so schön heißt, einfach „in“.

Der Umstand, dass auf den Verpackungen ausdrücklich vor dem Rauchen dieser Mischung gewarnt wird, ist für die Jugendlichen wohl eher eine Motivation als ein Hinderungsgrund – also gerade deshalb, weil es verboten ist oder weil der Hinweis gegeben ist, es nicht zu tun, tut man es –, diese zu rauchen. Diese Mischung erzeugt ähnliche Rauschzustände wie Marihuana. Was dann passiert, das kann jeder von uns im Internet nachlesen: Beim Rauchen werden giftige Gase inhaliert, die eine ähnliche Wirkung hervorrufen wie Marihuana, teilweise sogar noch eine stärkere, und die hält bis zu acht Stunden lang an.

Das Traurige dabei ist, dass sich der Nachschub dieser Droge relativ einfach über das Internet oder in den sogenannten Headshops, nämlich Läden, die Zubehör für die Cannabisszene oder szenetypische Produkte wie Wasserpfeifen verkaufen, besorgen lässt, und das sogar noch zu einem „Taschengeldpreis“, denn nach Angeboten wie „3 Gramm um 30 €“ braucht man nicht lange im Internet zu suchen.

Deshalb gilt es für uns, alles zu unternehmen, um dem Vertrieb dieser Modedroge wie auch jenem aller anderen biogenen Suchtmittel den Riegel vorzuschieben, und darüber hinaus auch Aufklärungskampagnen über die Risken im Zusammenhang mit dem Konsum von SPICE in die Wege zu leiten und diese in bereits bestehende Präven­tionsprojekte mit aufzunehmen.

Weiters darf ich Sie, Herr Bundesminister, eindringlich ersuchen, den EU-Drogen­aktions­plan rasch umzusetzen und die breite Öffentlichkeit auf die schädlichen Folgen des Drogenkonsums aufmerksam zu machen. Schauen wir nicht länger zu, wie sich unsere Jugendlichen mit solchen Mixturen zugrunde richten! (Beifall bei der SPÖ.)

14.51


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Fuhrmann. Eingestellte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite