Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll77. Sitzung / Seite 124

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Lösung als dieser 13. Familienbeihilfe. Wer sagt denn, dass es immer nur das sein muss? (Zwischenruf bei der FPÖ.)

Ich würde wirklich darum bitten, sich da ein bisschen zurückzunehmen und die Familien in dem Fall nicht so zu verunsichern. Aus meiner Sicht ist wesentlich, dass für die Familien sehr viel getan wurde.

Für mich persönlich entscheidend und ein Meilenstein ist die steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuungshilfen. Gerade in Zusammenhang mit der demographischen Entwicklung – es wurde von den Vorrednerinnen, insbesondere von Frau Abgeordneter Haubner, erwähnt – muss noch sehr viel ausgeredet werden, müssen noch sehr viele Ideen eingebracht werden. Und wir müssen uns mit der Frage befassen, wie wir auch unsere älteren Familienmitglieder entsprechend betreuen können, wie wir sie pflegen können, ohne sie in Altenheime abzuschieben. Das kann nicht der Sinn und Zweck sein. Deswegen plädiere ich immer für private Pflege, für private Hilfestellungen; es ist alles besser als die älteren Leute in Heime abzuschieben.

Ich bedanke mich auf jeden Fall bei allen, die bei diesen Zuwendungen, die wir für die Familien erreicht haben, mitgeholfen haben. Ich bedanke mich bei allen, die beim Kinderbetreuungsgeld zugestimmt haben. Ich glaube, wenn wir gemeinsam wirklich offen und ehrlich diskutieren, dann können wir gerade jetzt, in Zeiten, in denen wir den Gürtel enger schnallen müssen, für die Familien mehr erreichen, als wenn wir uns immer nur gegenseitig schlechtmachen.

Ich bedanke mich noch einmal bei unserer Frau Staatssekretärin für die tolle Arbeit und wünsche alles Gute für die Zukunft. (Beifall bei der ÖVP.)

14.12


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Lueger. 4 Mi­nu­ten Redezeit. – Bitte.

 


14.12.14

Abgeordnete Angela Lueger (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen des Hohen Hauses! Eine meiner Vorrednerinnen ist schon einmal kurz darauf eingegangen, wie sich die Familiensituation im Jahr 2050 darstellen wird.

Es wird der Großteil der Bevölkerung – besser gesagt, mehr als die Hälfte der Bevölkerung – über 50 Jahre alt sein. Es wird mehr ältere Menschen geben, es wird weniger Kinder geben.

Derzeit haben wir 2,3 Millionen Familien – das heißt, Ehepaare, Lebensgemein­schaf­ten sowie Eltern mit ihren Kindern –, aber auch deren Zusammensetzung wird sich sehr stark verändern. Es wird mehr Patchwork-Familien geben, es wird mehr Singles geben, und es wird überhaupt Paare ohne Kinder geben. Das ist das, was der Bericht schlichtweg aufzeigt.

Dieser Bericht widmet sich aber auch insbesondere den Auswirkungen des sozialen Wandels der Familien. Da haben wir nach wie vor das Dilemma, dass ausschließlich Frauen zugunsten der Kinder auf ihre Karriere verzichten. Das wird sicherlich eine Herausforderung der Familienpolitik der nächsten Jahre.

Frau Staatssekretärin, ich würde mir wünschen, dass wir nicht immer nur versuchen, ein Bild zu vermitteln, aber ich habe den Begriff des „bösen Karrieremannes“ noch nicht gehört.

Kritisch ist für mich auch die Zunahme der atypischen und prekären Beschäftigungs­verhältnisse der Frauen. Kritisch wird auch im Bericht noch angemerkt, dass speziell die Väterbilder jetzt Thema werden. Die neuen Väter bergen insofern die Gefahr in sich, dass prekäre Situationen von Frauen in den Hintergrund treten. Und wenn


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