Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 123

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Ich unterstütze die Argumente meiner Vorredner, die gesagt haben: Jawohl, wir müs­sen auf mehrfach verwendbare Verpackungen umsteigen, auf den gewohnten Einkaufskorb zum Beispiel. Auch ist die Kennzeichnung der Taschen notwendig, damit man weiß, was man in der Hand hat. Aber es ist mir auch wichtig, dass man gewisse Ökobilanzen betrachtet, vor allem wenn man sagt, dass es ja schon tolle Alternativen in der Verpackungsmaterialliste gibt  etwa aus Maisstärke oder aus Kartoffelstärke. (Abg. Grosz: Raiffeisen-Kartoffelstärke!) Da kann man unsere Schulmilchbauern als positives Beispiel erwähnen, die ihr Produkt in Maisstärke und Kartoffelstärke verpacken  eine wirklich sinnvolle Alternative.

Aber trotzdem habe ich letzte Woche einer Podiumsdiskussion des Klimaschutzver­bandes beigewohnt, in der es darum gegangen ist, ob man Lebensmittel als Verpackungsmaterial überhaupt verwenden darf und ob man sich das nicht einmal genauer anschauen sollte. Da muss ich schon sagen, dass es trotzdem auch zusätzliche Alternativen im Bereich der Polymilchsäuren gibt. Die kann man nämlich aus Grasschnitt, aus Grünschnitt, Silagen, die ausgepresst werden, gewinnen. Der Rest ist nicht nur kompostierbar, sondern auch für die Verstromung geeignet. Was übrig bleibt, wird dann als Dünger auf unseren Feldern ausgebracht – eine tolle Idee! Das ist keine Zukunftsmusik, meine Damen und Herren, das funktioniert bereits. Wir haben in meinem Heimatbezirk in der Gemeinde Utzenaich eine Pilotanlage, die seit mehreren Jahren in Betrieb ist. Das funktioniert und ist eine tolle Geschichte.

Herr Abgeordneter Rädler hat schon gesagt, wir in Oberösterreich sind vorbildlich unterwegs, allein mit der Aktion „Hui statt Pfui“. Aber auch in diesem Bereich, im Forschungsbereich, sind wir vorbildlich, da kann man uns einiges nachmachen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Grosz: Sind Sie auch ein Erwinist?)

14.23


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Schopf. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.23.13

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Liebe Kollegin­nen, liebe Kollegen! Es wurde schon gesagt, dass in Österreich pro Jahr mittlerweile über 7 000 Tonnen Plastiksackerl verwendet werden. Das ist eine nicht geringe Zahl. Zum Glück funktioniert in unserem Land die Sammlung, und es funktioniert vor allem auch die Verwertung. – Das ist ein ganz wichtiger Punkt.

Trotzdem erleben wir immer wieder, dass ein gewisser Prozentsatz in den Feldern landet, in der Natur, in den Wäldern, an den verschiedensten Flussufern. Das passiert ja eigentlich ständig. International gesehen ist es ein großes Problem, wenn die sogenannten Plastiksackerl in die Meere oder in die Wüste – das wurde ja gesagt  gelangen. Im Urlaub sehen wir das ja leider manchmal auch. Das ist der Grund für diese Debatte, und ich denke, es ist wichtig und richtig, dass man in manchen Ländern darüber diskutiert, ob es nicht ein generelles Verbot geben soll. Bekanntlich hat man ja in Italien, wo pro Jahr 200 000 Sackerl produziert und verwendet werden, jetzt mit 1. Jänner ein derartiges Verbot beschlossen. Leider wurde es aufgrund verschiedener EU-rechtlicher Vorschriften noch immer nicht ratifiziert.

Viele Leute hierzulande fragen sich aufgrund dieser Diskussion, welchen Zusammen­hang es zwischen der Verwendung von Plastiksackerln in unserem schönen Österreich und zum Beispiel der Verschmutzung der Meere gibt.

Ich denke, es gibt einen Zusammenhang, und wir müssen diese Diskussion nützen, um eventuell nicht nur in Österreich, sondern europaweit und international als Vorbild zu wirken. Ich denke, es gibt da sehr viele Möglichkeiten, es sind ja viele Beispiele


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