Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll146. Sitzung / Seite 54

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Das können wir noch hundert Jahre beklagen und bejammern, ich bin durchaus einer Meinung mit Ministerin Heinisch-Hosek beziehungsweise mit der Vizepräsidentin der Kommission: Da hilft nichts – deswegen habe ich das auch noch mitgenommen, um mich hier nicht öffentlich an- und ausziehen zu müssen (der Redner hält ein grünes T-Shirt mit der Aufschrift „Her mit der Quote!“ in die Höhe) –, da hilft nur die Quote (Beifall bei Grünen und SPÖ), für den Anfang, für die Frauen in Aufsichtsräten und Vorstandsetagen.

Und natürlich ist uns allen bewusst, dass das nur eine Spitze eines riesigen Eisbergs ist. Ich meine, für die meisten Menschen sind Aufsichtsratspositionen oder Vorstands­positionen sowieso unerreichbar, auch für die meisten von uns hier im Saal, da geht es um ganz andere Lebensperspektiven. Aber nichtsdestoweniger ist es eine wichtige, zu­mindest symbolische Sache für die Emanzipation der Frauen, dass es so nicht weiter­gehen kann. Und nebenbei gesagt, meine Damen und Herren: In Norwegen wird das seit Jahren praktiziert, dass mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder in bör­sennotierten Unternehmen weiblich sein müssen.

Und es hat keineswegs zu einem Zusammenbruch dieser Firmen geführt, ganz im Ge­genteil. Da gibt es auch eine McKinsey-Studie dazu, dass die Performance, die Ge­winnsituation in Firmen, in denen Männer und Frauen sozusagen gleichrangig vertre­ten sind, in der Regel besser ist als in männerdominierten Firmen. Ich führe das, ne­benbei gesagt, nicht darauf zurück, dass Frauen die besseren Menschen sind (Abg. Kopf: Danke!), auch nicht darauf, dass Frauen die besseren Manager sind – das glau­be ich nämlich beides nicht; sie sind genauso gescheit oder blöd wie wir Männer (Abg. Ing. Westenthaler: Stell dir einmal vor, das täten wir sagen!) –, was aber eine Rolle spielt, glaube ich, ist die Diversität: die Diversität in Firmen und anderen Organisatio­nen, die Mischung aus beiden, die diese bessere Performance ergibt. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Dieser europäische Kontext des Stabilisierungsgesetzes entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Vor drei Monaten haben wir das Budget für 2012 beschlossen, wenige Wochen später kommt die Regierung drauf: Oje, das reicht ja nicht. Wir verhandeln Wochen über etwas, das zum Teil Schall und Rauch ist. Ich habe selber kaum glauben können, dass diese hypothetischen Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer und den noch nicht stattgefundenen Verhandlungen mit der Schweiz tatsächlich einkalkuliert sind – sie sind es aber: siehe Tabelle 8 im sogenannten Strategiebericht, dort stehen sie tat­sächlich drinnen.

Zuerst habe ich gezögert und dachte, ich bin in der falschen Tabelle, es heißt dort näm­lich: „Entwicklung der Einzahlungen“.

Zuerst habe ich mir gedacht: Aha, zahlt der Bund jetzt diese Steuern ein? – Nein, es sind unsere Auszahlungen, also die Auszahlungen des Bürgers.

Das sind Hunderte von Seiten. Sie werden nicht erwarten, dass Oppositionspolitiker das über Nacht gelesen haben können. Deswegen habe ich mir nur eine Sache ange­schaut: die sogenannte Uni-Milliarde, die auch Vizekanzler Spindelegger heute zitiert hat.

Tatsächlich sind drei oder vier Mal 250 Millionen € extra vorne budgetiert. Wenn Sie dann aber in der UG 31 nachschauen – das ist der gesamte tertiäre Sektor, Wissen­schaft und Forschung –, dann werden Sie feststellen, dass Sie ab 2014 schon wieder dieselbe Situation haben wie jetzt in den vergangenen Jahren, nämlich nominell kon­stante Beträge für den tertiären Sektor, und um 50 Millionen geringer als 2013. Bitte, das ist der Strategiebericht! Das soll die Strategie der Bundesregierung sein, wieder nominell konstante Beträge in diesem Sektor vorzusehen?

Meine Damen und Herren, das ist ein extrem personalintensiver Sektor. Die Gehälter bleiben nicht konstant. Es ist zum Teil ein sehr  (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen.) Schon aus die Zeit? – Schade! Ich hätte Ihnen so gerne noch etwas


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