Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll146. Sitzung / Seite 80

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

selbst entscheiden können, welche Form der Beschäftigung sie annehmen, in welchem Bereich sie tätig sind. Dafür stehen wir von der Österreichischen Volkspartei.

Frauen wollen in der Familie ihre Kinder erziehen, sie wollen in der Familie verbleiben. Sie wollen aber aufgrund ihrer guten Ausbildung natürlich auch einen Fuß in der Firma haben, im Betrieb, um den Anschluss nicht zu verlieren, um auch eine eigene Vorsorge für das Alter zu haben. Wir wissen ganz genau, dass da die Beschäftigung der Frauen voranschreitet. Wir haben heute 4,2 Millionen Bürgerinnen und Bürger, die erwerbstätig sind. Davon sind 1,9 Millionen Frauen, und wir wissen, das von ihnen sehr, sehr viele Teilzeit arbeiten. Aber 80 Prozent der Frauen, die Teilzeit arbeiten, wollen das auch! Es zwingt sie niemand dazu. Es ist ihre Angelegenheit, es ist ihr Wunsch, beides ver­einbaren zu können. (Beifall bei der ÖVP.)

Eines sei heute am Internationalen Frauentag aber auch gesagt: Ich wünsche mir nicht nur die Akzeptanz der Frau, sondern ich wünsche mir den notwendigen Respekt den Frauen gegenüber – egal, wo sie stehen, gleich welchen Alters und welcher Berufsaus­übung, gleich in welcher Position und geographischen Lage. Ich wünsche mir aber nicht nur die Anerkennung und den Respekt, ich wünsche mir auch die Wertschätzung, und diese Wertschätzung muss sich letztendlich auch im gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit niederschlagen. Es kann in einem Land wie Österreich nicht sein, in dem wir ei­ne gesunde Wirtschaft haben, in dem wir ein sozial stabiles Gefüge haben, dass Frau­en bei gleichwertiger Arbeit immer noch bis zu 25 Prozent weniger verdienen.

Ich kenne viele Unternehmen, und die Unternehmer sagen: Wir verstehen es nicht, bei uns findet das nicht statt. – Wir werden uns das im Rechnungshofbericht noch einmal anschauen, dort wird es aufgelistet. (Abg. Kitzmüller: Was haben Sie die ganzen Jah­re über dagegen getan?) Woran krankt es? Was haben wir zu tun? Das ist meiner Mei­nung nach eine Aufgabe, die wir auch gemeinsam lösen können, wenn wir das wollen. In diesem Sinne wünsche ich den Frauen in Österreich alles, alles Gute. Wählt euren Weg selbst! (Beifall bei der ÖVP.)

14.01


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Zanger. – Bitte.

 


14.01.17

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Werte Kolleginnen und Kollegen! Frau Kollegin Schittenhelm, Sie haben Wertschätzung und Respekt gegenüber den Frauen in Österreich eingefor­dert. Im Namen der Freiheitlichen Partei darf ich allen Frauen in Österreich unsere Wertschätzung und unseren Respekt ausdrücken, auch wenn sie vielleicht gerade von Frauen selbst oft nicht gegenüber Angehörigen ihres eigenen Geschlechts zum Aus­druck gebracht werden. (Beifall bei der FPÖ.)

Frau Kollegin Wurm, ich möchte noch ganz kurz auf Ihre Worte replizieren: Ich finde es sehr schön, dass Sie eine Entschuldigung ausgesprochen haben gegenüber den Ab­geordnetenreihen der Freiheitlichen Partei, gegenüber unseren Damen. Es definieren sich nicht alle Frauen über eine Quote, Frau Kollegin Wurm. Wenn das Ihre Sache ist, dann mag es das sein. Ich akzeptiere das, aber akzeptieren Sie bitte auch, dass es Frauen gibt, die sich über andere Eigenschaften, zum Beispiel als Mutter, als Frau defi­nieren und nicht unbedingt in die Quotenregelung fallen würden. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich kenne, schätze und respektiere Sie als Kämpfer für die Rechte der Frauen. Ich hoffe, Sie kämpfen in Zukunft mit uns gemeinsam für die Rechte aller Frauen und für ein umfassendes Recht der Frauen! (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn wir heute das Belastungspaket der Regierung diskutieren und über die Mogelpa­ckungen, die vorgelegt werden, schon einiges gehört haben, so darf ich eine weitere auf-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite