Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 72

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Pädagoginnen und Pädagogen und allen Direktorinnen und Direktoren viel Spaß bei dieser neuen Schulform! – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

12.10


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Huainigg. – Bitte.

 


12.11.09

Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Herr Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Die Neue Mittelschule bietet Rahmenbedingungen, wie sie in der schu­lischen Integration erprobt wurden und positive Erfahrungen damit gesammelt worden sind. Zwei Lehrer, Teamteaching, individualisierte Lehrpläne, innere Differenzierung – ich glaube, das ist eine gute Mischung, damit die Neue Mittelschule ein erfolgreiches Modell ist.

Hier wird auch die Basis geboten für einen inklusiven Unterricht, wie es Kollege Amon gesagt hat, wie es die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen auch vorsieht, für den gleichberechtigten Zugang zur Bildung auch für behinderte Menschen.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch anregen, dass die Elternberatung von behinderten Kindern auch in den Neuen Mittelschulen stattfindet. Ich bitte Sie, Frau Ministerin, das zu prüfen, denn derzeit dürfen die Einstufungen, die Elternberatungen nur Sonderpädagogische Zentren durchführen, und diese haben einen Gewissens­konflikt, denn das sind Sonderschulen, die selbst Schüler für ihre Schule lukrieren müssen. Hier findet also keine objektive Beratung statt. Die könnte in den Neuen Mittelschulen stattfinden.

Ein weiteres wichtiges Anliegen sind die Lehrerausbildung und der Einsatz von Lehrern. Wir brauchen die besten Lehrer, aber die besten Lehrer können auch zufällig im Rollstuhl sitzen oder blind oder gehörlos sein. Wir brauchen Rahmenbedingungen, damit behinderte LehrerInnen auch arbeiten können und unter welchen Bedingungen sie arbeiten können. Dies sollte im neuen Lehrerdienstrecht festgesetzt werden.

Meine Damen und Herren! Der Übergang von der Schule in die Berufswelt ist für behinderte Menschen sehr wichtig, und hier haben wir im Rahmen der integrativen Berufsausbildung sehr positive Erfahrungen mit der Teilqualifizierung gemacht. Da gibt es über 5 000 Lehrverträge.

Wir haben bereits beschlossen, dass in den berufsbildenden mittleren Schulen Schul­versuche zur Teilqualifizierung durchgeführt werden sollen. Meine Kollegin Königsberger-Ludwig und ich haben uns sehr bemüht, dass es auch in den Landwirtschaftlichen Fachschulen ebenso parallel durchgeführt wird. Das soll jetzt passieren, und dazu bringe ich einen Entschließungsantrag ein, beziehungsweise mein Handy, wenn es funktioniert, wird das machen.

Der Antrag wird via Handy von einer Computerstimme vorgetragen:

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wird ersucht, auf die Länder einzuwirken, damit, analog zu den Erfahrungen der Integrativen Berufsausbildung in Landwirtschaftlichen Berufsschulen, in den Landwirtschaftlichen Fachschulen Schulversuche zur Teilqualifizierung von behinderten Jugendlichen durchgeführt werden.

 


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