Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 122

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ziehungsweise den unsicheren Deponien absieht. Meine Damen und Herren! Die gibt es auch. Der Umgang mit der wertvollsten Ressource, die wir haben, nämlich unserem kostbaren Trinkwasser sollte hier überdacht werden.

Ein weiteres, leider sehr aktuelles Thema ist der Hochwasserschutz und die Wildbach­verbauung, wie in dieser Woche in Kärnten, in unserem südlichen Bundesland, im Lavanttal, in Osttirol, Gerhard Huber, oder in St. Lorenzen, in meiner Urheimat, in der Obersteiermark, diese Katastrophen bedingen, dass wir umdenken müssen.

Nicht nur das Bauen in den sogenannten roten Zonen, sondern vor allem politischer Druck und wirtschaftliche Interessen müssen ein Ende finden. Es geht um Verantwor­tung, meine sehr geehrten Damen und Herren, und darum, dass die Verantwortlichen meistens ohne Haftung dastehen. Gerade der Bund, der mit der Kompetenz der Wild­bachverbauung ausgestattet ist, müsste gewisse Dinge verhindern.

Bei solch schrecklichen Naturkatastrophen wird der Ruf nach unserem – wir haben heute schon darüber diskutiert – Bundesheer immer wieder laut. Junge Soldaten wer­den dann mit einem schnellen Kameraschwenk von den Medien ganz kurz gezeigt. Da­bei sind unsere Pioniere wochenlang im Einsatz. Das sollte man dabei bedenken.

Aber zurück zu unserer Umwelt, zu unserer Wasserwirtschaft: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Gehen wir sehr vorsichtig und nachhaltig mit unseren Trinkwasser­reserven um! – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

15.31


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Berlakovich. – Bitte.

 


15.31.31

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Da­men und Herren Abgeordneten! Wir diskutieren heute den Grünen Bericht 2012. Es ist dies der 53. Bericht und mit Sicherheit das umfassendste Nachschlagewerk für den Bereich der Land- und Forstwirtschaft und die wirtschaftliche und soziale Lage der hei­mischen Bäuerinnen und Bauern des vor- und nachgelagerten Bereiches.

Der Dank ist angebracht und gebührt den Mitarbeitern meines Hauses, die diesen Be­richt seit Jahrzehnten exzellent aufarbeiten und eine große Datenbasis schaffen.

Er zeigt auch Erfreuliches – es wurde erwähnt –: Im Jahr 2011 hat es ein sehr positives Einkommensplus gegeben. Das sei an die Adresse all jener gesagt, die hier alles in Grund und Boden reden und die sich offensichtlich nicht ernsthaft mit diesem Thema befassen. Ein 30-prozentiges Einkommensplus zeigt, dass es eine positive Perspektive für die Landwirtschaft gibt, zeigt aber auch, dass die Bedingungen in diesem Jahr 2011 sehr gut waren. Das Wetter hat gepasst, die Erträge haben gepasst, auch die Produk­tionsbedingungen waren optimal.

Das zeigt aber auch Folgendes: Wenn man sich die Einkommenssituation in der Land- und Forstwirtschaft über die Zeitreihe anschaut, dann ist diese von sehr volatilen Prei­sen geprägt und zeigt, dass die Einkommen auf- und abgehen, sodass dieses positive Plus 2011 gerade die negative Entwicklung der letzten Jahre ausgleicht. Die landwirt­schaftlichen Einkommen sind noch immer unter dem Durchschnitt des Erwerbseinkom­mens von unselbständig Beschäftigten.

Das heißt, wir müssen dort etwas tun, und es zeigt auch, dass die Zahlungen der Euro­päischen Union einen hohen Stellenwert haben. Die Prämien sind mit rund 60 Prozent Anteil an diesem Einkommen sehr wichtig, daher zahlt es sich auch aus. Wir müssen in diesem Zusammenhang beim Budget, beim mehrjährigen Finanzrahmen der Europäi­schen Union auch kämpfen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite