Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll193. Sitzung / Seite 264

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Entscheidung für die Bienen, für die Natur, für die Ökologie in Österreich. Wir werden auch im Interesse der Bäuerinnen und Bauern und der Konsumentinnen und Konsu­menten entscheiden (Abg. Hornek: Pirklhuber, du bist der Letzte, der für die Bauern sprechen kann!) und ein Verbot durchsetzen  gegen die Interessen der Chemie­industrie und gegen die Interessen des Österreichischen Bauernbundes. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

22.31


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Huber gelangt ein zweites Mal zu Wort. – Bitte.

 


22.31.54

Abgeordneter Gerhard Huber (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Herr Staats­sekretär! Hohes Haus! Da muss man schon etwas ins rechte Licht rücken: Kollege Mayer, Sie stellen sich hierher und sagen, wir haben fast keinen Struktur­wandel, den österreichischen Bauern geht es so gut, feiern es da ab und vergleichen innerhalb der EU. – Ja, vergleichen wir einmal! Vergleichen wir bitte Nordtirol mit Südtirol! Was ist eure Politik? – Die Agrardieselrückvergütung habt ihr den Landwirten weggenommen. (Abg. Grosz: Pfui!) Der deutsche Bauer bekommt 26 Cent je Liter, der österreichische null. (Abg. Jakob Auer: Zur Sache!) – Ich komme schon zur Sache. Der Südtiroler Bauer ist beim Diesel komplett von der Mineralölsteuer befreit, und was macht ihr? – Die Existenzen der Bauern habt ihr ruiniert, und ihr macht weiter. (Beifall beim BZÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Aber eure Politik hat sehr viel bewirkt. Wir sind heute nicht mehr autark, der Grüne Bericht sagt, 88 Prozent des benötigten Getreides produzieren wir. Als Antwort darauf habt ihr Pischelsdorf gebaut, damit die Agrarindustrie, damit Agrana und Raiffeisen noch mehr Millionengewinne machen und ihr Getreide aus dem Osten importieren könnt. (Abg. Jakob Auer: Zur Sache!)

Aber, Herr Industriesprecher Schultes, was du gesagt hast, ist wirklich – ich will jetzt nicht sagen eine Sünde, aber überlege dir das bitte! (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Sich hier herzustellen und die Neonicotinoide zu verteidigen, im Wissen, was die Experten gesagt haben, ist eine Frechheit. Das sind chemische Kampfstoffe. Wir wissen, wenn wir den Honig essen, dass diese im Honig drinnen sind und dass das unsere Zellen tötet. Das wissen Sie. Sie wissen, dass das krebserregend ist, und ergreifen hier das Wort für die Industrie. Das ist eine Sauerei. (Beifall beim BZÖ. Abg. Grosz: Bienen­mörder!)

18 bis 20 Jahre sind diese Giftstoffe im Boden, 18 bis 20 Jahre werden diese nicht abgebaut, sind in jeder Folgefrucht enthalten. Und das ist wirklich, Kollege Schultes, eine Sauerei, dass Sie hier hergehen und die Industrie  (Beifall beim BZÖ. Unruhe im Saal.)

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Huber, Sie haben das Wort „Sauerei“ jetzt zweimal verwendet. Ich erteile Ihnen dafür einen Ordnungsruf.

*****

 


Abgeordneter Gerhard Huber (fortsetzend): Aber die Bauern haben da kein Verständnis dafür, dass man nur die Industrie vertritt und auch das Interesse jedes Konsumenten mit Füßen tritt – nur damit Raiffeisen Profit macht. (Beifall beim BZÖ. 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite