Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll194. Sitzung / Seite 28

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Abgeordneter Stefan Markowitz (STRONACH): Sie streben ja auch eine Ausbil­dungspflicht für Jugendliche an, was prinzipiell absolut zu begrüßen ist. Ihre Minister­kollegen und Sie haben ja auch gesagt, dass jemand, der eine Lehre abbricht, weiter­hin die Berufsschule besuchen können soll.

Meine Frage dazu: Herr Minister, wie stellen Sie sich das vor, wie soll das ohne Lehr­herrn ausschauen? Es ist gut, wenn man die Berufsschule weiter besucht, gar kein Thema, aber wie soll der Lehrling dann seinen weiteren Bildungsweg, sprich die Lehre, auch tatsächlich abschließen können?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hunds­torfer: Sinn und Zweck ist natürlich die betriebliche Berufsausbildung, das ist das oberste Primat, und daran wollen wir nicht rütteln. Und wenn jemand eine Lehre ab­bricht, was ja leider vorkommt, gibt es ja heute schon eine verstärkte Vermittlungs­tätigkeit in eine andere Lehrstelle, und wenn alle Stricke reißen, ich sage das jetzt sehr nonchalant, kann er in der ÜBA weitermachen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Steibl, bitte.

 


Abgeordnete Ridi Maria Steibl (ÖVP): Herr Bundesminister! Österreich hat nach Deutschland europaweit die geringste Jugendarbeitslosigkeit. Gründe dafür sind die Bevölkerungsentwicklung – wir haben in diesem Jahr um rund 7 000 15- bis 19-Jährige noch weniger als vor einem Jahr. Das ist natürlich positiv im Hinblick auf die Arbeitslo­sigkeit, aber sollte uns Sorge bereiten.

In Österreich macht nur einer von zwölf Jugendlichen nach der Pflichtschule keine Be­rufsausbildung oder weiterführende Ausbildung. Die duale Ausbildung in den Betrieben und in der Berufsschule ist ein Erfolgsmodell, dennoch gibt es noch Lehrstellensu­chende.

Meine Frage: Wie viele Lehrstellensuchende gibt es aktuell, also mehr als vor einem halben Jahr, nach Ende des vergangenen Schuljahres, in den einzelnen Bundeslän­dern?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hunds­torfer: Von den einzelnen Bundesländern habe ich die Zahlen jetzt wirklich nicht parat, wie viele Lehrstellensuchende es dort gibt. (Abg. Steibl: Das wäre aber spannend, weil man sieht, wie die Bundesländer und das AMS arbeiten!) – Ja. Ich wollte Ihnen gerade anbieten, das schriftlich zu beantworten. (Abg. Steibl: Danke!)

Was ich Ihnen sagen kann: Wir haben drei Sektoren, wo wir mehr Lehrlinge haben, das sind die Industrie, Banken und Versicherungen sowie der Transportbereich. In den restlichen Sektoren haben wir weniger Lehrlinge. Und die genauen Bundesländerzah­len darf ich Ihnen schriftlich nachreichen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Petzner, bitte.

 


Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Herr Bundesminister, auch wenn Sie heute ein bisschen pampig und grantig sind, weil Sie offensichtlich mit dem falschen Fuß aufge­standen sind, erlaube ich mir (Zwischenrufe bei der SPÖ), eine Frage an Sie zu stellen, und ersuche um höfliche Beantwortung derselben.

Es wurde vom Kollegen Markowitz bereits die Ausbildungsgarantie oder die Ausbil­dungspflicht genannt, die ab 2015 umgesetzt werden soll. Das ist grundsätzlich zu begrüßen, ich darf Sie aber fragen: Welche konkreten Maßnahmen werden Sie da-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite