Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll200. Sitzung / Seite 41

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In Spezialrankings scheinen österreichische Unis aber sehr wohl – das habe ich ja vorhin gesagt – oft ganz vorne auf. Die Kepler Universität Linz ist zum Beispiel unter den jungen Unis eine der besten der Welt. Die BOKU Wien ist die nachhaltigste Uni im deutschsprachigen Raum, was zur BOKU hervorragend passt. Die WU Wien und auch die Uni Wien sind bei Wirtschaftsrankings ganz, ganz vorne im deutschsprachigen Raum.

Da gibt es also viele Spezialrankings, wo die Unis in Österreich ganz vorne liegen, und das gilt natürlich auch für Leoben, aber den Medien werden wir leider nicht vorschrei­ben können – sagen wir: Gott sei Dank nicht vorschreiben können –, was sie berichten. Ich bitte sie ohnehin ständig, dass sie nicht immer nur die Negativschlagzeilen wählen, sondern auch die positiven, die es zur Genüge gäbe – aber wir wissen: only bad news are good news.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Hakel.

 


Abgeordnete Elisabeth Hakel (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Minister! Sie haben jetzt sehr viel davon gesprochen, die Bedingungen der jungen ForscherInnen an den Universitäten zu verbessern. Ich begrüße Ihr Bekenntnis dazu und freue mich darüber. Aber wenn es um das Mitwirkungsrecht und das Mitspracherecht von jungen Forscherinnen und Forschern an den Universitäten geht, schaut es nicht mehr so rosig aus. Und da würde mich interessieren: Wie wollen Sie das in Zukunft verbessern?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Karlheinz Töchterle: Frau Abgeordnete, Sie haben insofern recht, als das Universitätsgesetz 2002 eine gewisse Veränderung der inneren Struktur der Universitäten nahelegt. Ich sage deswegen „nahelegt“, weil sie eigentlich ganz wenig in diese Struktur eingreift.

Die innere Struktur von Universitäten kann inzwischen sehr, sehr stark von ihnen selbst bestimmt werden. Das ist meines Erachtens richtig so. Und das können Unis auch sehr ausnützen. Also die Universität kann sich selber da sehr viele Möglichkeiten der Partizipation, sehr viele Möglichkeiten der Mitbestimmung geben. Es liegt an den Uni­versitäten selber, das zu tun, es klug zu tun.

Ich selber habe ja vier unterschiedliche Universitätsregime erlebt: Ich habe noch die Zeit vor dem UG 75 erlebt, dann das UG 75 von Frau Ministerin Firnberg, dann das UOG 93 und dann das UG 2002, also vier unterschiedliche Gesetze, und ich muss sagen, die Gremienuniversität 75, sosehr sie natürlich revolutionär war und wirklich vieles, vieles an Altem erschüttert hat, war des Guten zu viel. Die hat sich intern gelähmt. Und deswegen ist das UG 2002 so gut, weil es den Universitäten erlaubt, selber zu entscheiden, und sagt: Macht ihr das, was ihr an Partizipation für richtig haltet! Und da hat sie ganz, ganz große Spielräume.

Ich kann und will mich da auch gar nicht mehr einmischen. Die Spielräume sind da. Die Unis müssen schauen, diese zu nützen, und zwar auch im Sinne – jetzt sage ich das doch einmal so! – moderner Philosophie. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glocken­zeichen.) Ich hätte beinahe gesagt: Unternehmensphilosophie. Ich meine im Sinne moderner Partizipationsphilosophie, wobei ein Gebilde an Experten tätig ist. Eine Uni ist ein Expertengebilde, und dieses Expertengebilde tut gut daran und ist klug, wenn es seine Expertise möglichst intensiv nutzt, auch die der jungen Experten.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nun zur 7. Anfrage; das ist die der Frau Abgeordneten Dr. Oberhauser. – Bitte.

 


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