Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll213. Sitzung / Seite 331

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Monate einen Mitarbeiter brauchst? – Und du überlegst es dir heute, den einzustellen, das ist die Wahrheit! (Abg. Hörl: Unter sechs Monaten ...! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) Selbstverständlich, als Ganzjahresbetrieb schon.

Was ich aber glaube, was wir im Tourismus noch als ganz großes Problem haben, vor allem auch die kleinen Betriebe beim Anbieten von Wanderwegen und dergleichen, das ist die permanente Haftungsfrage. Du bekommst heute nahezu von keinem Landwirt mehr die Genehmigung für einen Radweg oder für einen Wanderweg, weil die Haftungsfrage so erdrückend ist.

Es wäre schön, wenn es irgendwann gelänge, das Thema Haftungen von den Grund­besitzern zu nehmen, denn dann könnten wir von den Gemeinden, von den Tourismus­betrieben viel leichter das Angebot der Bewegung in der freien Natur machen. Ich glaube, gerade das ist eine Marktlücke, die wir, die kleinen Betriebe, oder die die kleinen Betriebe in den Landgemeinden schließen könnten, wo wir mit wenig Geld viel Angebot machen können.

Vielleicht gelingt es uns hier irgendwann einmal, ein gemeinsames Konzept zu star­ten. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

23.19


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Preiner. – Bitte.

 


23.20.01

Abgeordneter Erwin Preiner (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Kolleginnen und Kollegen! Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Österreich und trägt mit 7,5 Prozent des BIP zur Wirtschaftsleistung bei. Über 5 Prozent der in Österreich erwerbstätigen Menschen, das sind zirka 200 000, sind in der Tourismusbranche beschäftigt. Der Tourismus sichert nachhaltig Arbeitsplätze, aber auch Wertschöpfung vor allem in den ländlichen Regionen.

Der vorliegende Entschließungsantrag betreffend Gesamtkonzept Tourismus in länd­lichen Regionen zielt darauf ab, dass Synergien genutzt werden, dass zwischen den Gemeinden, den Betrieben in den ländlichen Regionen mehr zusammengearbeitet wird. Diesbezüglich hat die Zukunft im Burgenland bereits begonnen. Sämtliche Ge­meinden rund um den Neusiedler See haben sich in den vergangenen Jahren bereits zur Neusiedler See Tourismus GmbH zusammengeschlossen. Das heißt, es werden Projekte geplant, in die Tat umgesetzt, und zwar gemeinsam mit den Beherbergungs­betrieben, den Gemeinden, aber auch mit landwirtschaftlichen Betrieben, mit Winzer­betrieben. Das Produkt dieser Zusammenarbeit ist, dass die Nächtigungszahlen in der Region steigen. Ich möchte nur eine Vergleichszahl nennen: Bei den Nächtigungen gab es im Mai 2013 im Vergleich zum Mai 2012 ein Plus von 6 Prozent, auch in wirt­schaftlich schwierigen Zeiten. Wir versuchen im Burgenland auch, ein gemeinsames Angebot mit dem Naturtourismus zu erstellen beziehungsweise den Ökotourismus zu forcieren.

Ein weiterer Entschließungsantrag betrifft die rasche Zurverfügungstellung finanzieller Mittel für Tourismusbetriebe, die von Naturkatastrophen betroffen sind. Diesen Antrag unterstütze ich zu 100 Prozent. Das ist auch ein All-Parteien-Antrag. Ich möchte aber in Erinnerung rufen, dass rasche und unbürokratische finanzielle Hilfe auch den privaten Haushalten zugutekommen muss.

Ich darf auch erwähnen, dass eine Anfragebeantwortung der Finanzministerin vom April dieses Jahres besagt, dass österreichische Unternehmen Ende 2012 Steuerrück­stände von 1,4 Milliarden € hatten. Wenn nur ein Teilbetrag dieser Steuerrückstände in den Katastrophenfonds des Bundes kommt, dann kann auch privaten Haushalten


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