Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll34. Sitzung / Seite 192

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Darüber hinaus erschreckend ist der die ganze Welt beleuchtende Bericht über die mo­derne Form von Sklaverei im 21. Jahrhundert. Das sollte die internationale Staatenge­meinschaft alarmieren. Das muss die internationale Staatengemeinschaft aufrütteln! (Beifall bei der SPÖ.)

19.34


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Berlako­vich zu Wort. – Bitte.

 


19.34.48

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Heuer, das Jahr 2014, ist das Internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe. Wir wollen dieses Jahr zum Anlass nehmen, um auf die Rechte der Kleinbauern und Kleinbäue­rinnen hinzuweisen.

Darum geht es in Österreich, aber insbesondere auch weltweit. Während in Österreich die Situation der kleineren Bauern insbesondere durch die Agrarpolitik geregelt werden muss, so ist in der Welt die Situation eine andere.

Wir haben in Österreich beispielsweise durch die Reform der Gemeinsamen Agrarpoli­tik – die wir die letzten Jahre verhandelt haben und zu der wir jetzt die Programme auch fertiggestellt haben – erreicht, dass kleine Bauern besonders unterstützt werden, dass Bürokratie abgebaut wird, dass sie beim Wirtschaften Unterstützung bekommen, weil wir wollen, dass auch die kleinen Bauern eine Chance bekommen.

Aber wenn wir hier von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern weltweit reden, dann geht es um Menschen, die gewaltig unter Druck sind. Sie haben vielleicht den Begriff Land Grabbing gehört. Dabei erkaufen beispielsweise China oder andere große Staaten in Afrika nicht ein paar Hundert Hektar, sondern Hunderttausende Hektar. Damit verdrän­gen sie die einheimische Bevölkerung aus der Produktion und exportieren teilweise so­gar die dort produzierten Lebensmittel, um die eigene Lebensmittelversorgung sicher­zustellen, während die Menschen vor Ort nichts zu essen haben.

Dagegen muss man vehement auftreten. Das muss ein Anliegen der Vereinten Natio­nen sein, denn es geht darum, bei einer wachsenden Weltbevölkerung, bald 9 Milliar­den Menschen, Ernährung zu sichern, und zwar nicht nur in Europa und Nordamerika, sondern weltweit, insbesondere in jenen Regionen, die ein starkes Bevölkerungs­wachstum haben.

Daher ist es wichtig, dass wir in diesem Jahr und auch darüber hinaus Maßnahmen setzen, um die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu unterstützen, denn sie sind wichtig bei der Bekämpfung von Armut und Hunger und sie sind wichtig beim Schutz unserer Umwelt und einer natürlichen Bewirtschaftung.

Weltweit gibt es rund 500 Millionen klein strukturierte Familienbetriebe. Sie ernähren in den Entwicklungsländern rund 2 Milliarden Menschen, damit wird knapp ein Drittel der Weltbevölkerung von diesen Betrieben unterstützt und ernährt.

Diese Kleinbäuerinnen und Kleinbauern stehen aber auch insofern unter Druck, als sie oft am Ende, wenn man so will, einer Ausbeutungskette stehen und meist in großer Ar­mut leben. Denn in diesen Ländern fehlt es diesen Betrieben oft an Kapital. Es fehlt ih­nen an Kenntnissen, an Know-how, an Ausbildung, um wirklich nachhaltig Lebensmittel zu produzieren.

Wir hatten vor einigen Jahren eine große Landwirtschaftsministerkonferenz mit Teil­nehmern nicht nur aus Europa, sondern aus der ganzen Welt, und zwar mit dem An­liegen, derartige Unternehmen, diese Kleinbauern zu unterstützen.

 


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