Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 203

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ren entscheiden können. Also dieser Weg über die Colleges ist jetzt glücklicherweise möglich und erhält auch sehr viel Zuspruch.

Gerade in Wien kann nur so der Bedarf überhaupt gedeckt werden, weil viele Wieder­einsteigerinnen oder Umsteigerinnen – es sind vor allem Frauen, kaum Männer, lei­der – diesen Ausbildungsweg wählen, und das halte ich für eine sehr gute Ausbildung in den Grundbereichen, der Grundversorgung, wenn man so will, der Elementarpäda­gogik.

Darüber hinaus setze ich mich auf jeden Fall ein für eine Erweiterung der tertiären Aus­bildung, aber nicht zwingend für alle Kindergartenpädagogen hier und heute, sondern im ersten Schritt für Leitungsfunktionen, für das Management, für die Aus- und Weiter­bildung und für die Vertiefung besonderer Themenfelder wie zum Beispiel Sprachförde­rung, motorische Entwicklungen oder sonstige kognitive Förderprogramme, die ich ge­rade im akademischen Ausbildungsbereich für sehr sinnvoll halten würde – also eine Ergänzung durch tertiäre Angebote und nicht den Ersatz der aktuellen Ausbildung.

Weiters ist zu erwähnen, dass es sehr wohl der Fall ist, dass wir das in Österreich be­reits anbieten können. Ab diesem Semester, dem Wintersemester, gibt es einige Hoch­schullehrgänge, die gerade starten, also stimmt es einfach nicht, dass es diese Aus­bildung in Österreich nicht gibt. Wir haben Angebote in Innsbruck, in Graz, in Salzburg und auch auf der FH Campus Wien. Das startet ja bereits und ist sehr zu unterstützen, abgesehen von dem Programm KIWI/Koblenz, das ein sehr guter Fernlehrgang ist, wo­für sich bereits 37 Bachelorstudenten angemeldet haben. Das ist also jedenfalls zu un­terstützen und ganz auf meiner Linie.

Zum Thema Qualität in der Elementarpädagogik: Selbstverständlich ist das ein ganz wichtiger Punkt und sehr zu unterstützen und zu fördern. Ich kann nun einmal nichts dafür, die 15a-Vereinbarung regelt meine Kompetenz, über die ich arbeiten kann. Es ist im Moment nicht Bundesthema, sondern Länderthema. Aktuell hier und heute können wir über eine 15a-Vereinbarung arbeiten, die ja sehr wohl sehr viele Qualitätskriterien beinhaltet, wesentlich mehr als in der letzten Artikel-15a-Vereinbarung.

Die Absenkung des Betreuungsschlüssels auf 1 : 4 bei den Kleinen und 1 : 10 bei den 3- bis 6-Jährigen ist im Europaschnitt ein ausgezeichnet guter Schnitt, der für Öster­reich anzustreben ist, wo jetzt auf freiwilliger Basis große Förderungen gewährt wer­den, wenn dieser Betreuungsschlüssel angewandt wird. Wir werden die Länder sehr stark zur Mitarbeit auffordern und gemeinsam diese Absenkung des Betreuungs­schlüssels, die in einzelnen Bundesländern notwendiger ist als in anderen, entwickeln und versuchen, sie zu institutionalisieren.

Darüber hinaus gibt es verschiedene andere Qualitätsparameter, die gefördert werden. Stichwort: Männer im Kindergarten. Das halte ich auch für ein Element der Qualität, wofür wir insgesamt 450 000 € investieren, als Kofinanzierung für Kampagnen, die sich diesem Thema widmen. Es liegt also ein klarer Fokus auf diesem Thema, das jetzt na­türlich gemeinsam mit den Ländern ausgearbeitet wird. Das ist als Minimum-Investition zu sehen, die von den Ländern selbstverständlich noch ergänzt wird. (Beifall bei der ÖVP.)

Zusätzlich gibt es Förderungen in Bezug auf die Öffnungszeiten, die letztendlich auch eine Qualität beinhalten, die Förderung von Tageseltern, die Ausbildung von Tagesel­tern. Also ich glaube, abgesehen von den räumlichen Verbesserungsmaßnahmen der Barrierefreiheit, die gefördert werden, ist das ein gutes Paket und, wohlgemerkt, mit 305 Millionen €, wie schon mehrfach erläutert, die größte Ausbauoffensive des Bundes, die es je gab, wo auch die Länder sehr viel Unterstützung zugesagt haben, um dieses Geld wirklich bis auf den letzten Euro abzuholen. Dementsprechend kann auch das Barcelona-Ziel erreicht werden, wonach ja als Minimum eine Betreuungs­quote von 33 Prozent bis zum Alter von sechs Jahren gilt.

 


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