Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 80

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

dass plötzlich die Finanzierung dieses in etwa 90-Millionen-Projekts nicht mehr ge­sichert sei.

Nun konzediere ich Ihnen: Es ist natürlich so, dass die Liechtensteiner in Sachen Bahnausbau vielleicht nicht jenes Engagement an den Tag legen, das wir uns alle wünschen würden. Nichtsdestotrotz, dieses Projekt ist für die Region Vorarlberg, für die gesamte Region in diesem Dreiländereck enorm wichtig. Liechtenstein wird in zwei, drei Jahren mehr Arbeitsplätze als Einwohner haben. Und diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kommen zu einem nicht unbeträchtlichen Teil – derzeit sind es etwa 17 000 – aus Vorarlberg. Und der Stau ist jeden Tag zu sehen, die Bevölkerung leidet.

Es gibt leider ein paar verkehrspolitische Projekte, die wir Grüne für weniger sinnvoll halten, Stichwort „Tunnelspinne“. Wesentlich sinnvoller wäre es, wir würden diesen Aus­bau und dieses Projekt entsprechend berücksichtigen. Ich habe gestern vernom­men, die Umweltverträglichkeitsprüfung ist über die Bühne gegangen, dem Ausbau steht eigentlich nichts mehr im Weg, und ich glaube, mit entsprechendem Engage­ment – in Vorarlberg ist das Konsens, dort steht die Politik hinter diesem Projekt – wird es Ihnen, so hoffe ich, gelingen, die Liechtensteiner, eventuell auch die Schweizer von der Sinnhaftigkeit des Projekts FL.A.CH zu überzeugen, um in Richtung zweigleisiger Ausbau zu gehen.

Herr Minister, ganz schön wäre es, wenn wir über dieses Projekt hinaus einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft denken würden. Ich sage nur, die Anbindung von Feldkirch an Liechtenstein ist nicht optimal. Hier wäre an eine südliche Einbindung zu denken, dann könnten wir den Taktverkehr in Vorarlberg über Liechtenstein mit dem in der Schweiz zusammengeben. Das wäre auch für den überregionalen Verkehr von enor­mer Bedeutung.

Ich ersuche Sie also, wie schon im Ausschuss, noch einmal, hier aktiv zu werden und die versprochenen Verhandlungen zügig aufzunehmen, damit wir dieses Projekt dann in ein paar Jahren auch erfolgreich abschließen können. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

12.31


Präsident Karlheinz Kopf: Vorläufig letzte Wortmeldung zu diesem Tagesordnungs­punkt: Herr Abgeordneter Berlakovich. – Bitte.

 


12.31.25

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Straße und Schiene sind wichtig für die wirtschaftliche Erschließung eines Raumes. Wir haben eine mobile Gesellschaft. Mobilität ist eine der Grundfreiheiten – wenn Sie so wollen – für die Menschen: zum Arbeitsplatz zu gelangen, zum Ausbildungsplatz zu kommen, Urlaub zu machen oder sonst viel unterwegs zu sein. Das heißt, wir haben sehr hohe Ansprüche an die Mobilität.

Wir haben in Österreich ein sehr gut ausgebautes Straßennetz, vor allem auch im hoch­rangigen Bereich. Aber auf der anderen Seite sieht man, dass neben der guten Erschließung der Zentralräume der ländliche Raum und viele ländliche Regionen nicht entsprechend erschlossen sind. Dann setzt eine Negativspirale ein: Schlechte Ver­kehrserschließung bedeutet in der Folge weniger Attraktivität für die Ansiedlung von Unternehmen, das bedeutet in der Folge, dass die Menschen wegpendeln müssen, wegziehen müssen, um einen Arbeitsplatz anderswo zu haben, und daher leidet dann die ganze Region darunter.

Im Falle des Südburgenlandes ist es auch so, dass dort aufgrund einer schlechten infrastrukturellen Erschließung das Arbeitsplatzangebot nicht so optimal ist, wie es


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite