News in einfacher Sprache 10.05.2024, 14:30

Die nächsten Nationalratssitzungen sind am 15. und 16. Mai

Die Abgeordneten werden im Nationalrat unter anderem über einheitliche Ladekabel für elektronische Geräte beraten. Außerdem wird Theodoros Rousopoulos eine Rede halten. Er ist der der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarats.

Seit dem Jahr 2015 kann man ausländische Gäste in den Nationalrat einladen. Diese können dort eine Erklärung abgeben. Das ist aber bisher nicht oft geschehen. Gäste waren aber schon der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und Roberta Metsola, die Präsidentin des Europaparlaments.

Am 15. Mai wird nun Theodoros Rousopoulos eine Rede halten. Danach wird es eine Diskussion geben. Der Grund dafür ist die Gründung des Europarats: Er ist vor genau 75 Jahren gegründet worden. Zum Europarat gehören im Moment 46 Länder. Das oberste Ziel des Europarats ist die Förderung von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit. Rechtsstaatlichkeit bedeutet, dass sich Regierung und Verwaltung eines Staates absolut an die Gesetze halten müssen.

Der Nationalrat wird in den nächsten beiden Sitzungen auch über einige Gesetzesvorhaben beraten. Zum Beispiel über einheitliche Ladekabel für elektronische Geräte. Nach einer EU-Richtlinie soll diese ab 28. Dezember 2024 beziehungsweise ab 28. April 2026 auch in Österreich Pflicht werden.

Außerdem soll die Übergabe von Betrieben innerhalb der Familie leichter werden. Es soll zur Erleichterung der Übergabe eine Begleitung durch das Finanzamt geben. Wenn man ein Gewerbe anmelden will, wird man keinen Firmenbuchauszug mehr vorlegen müssen.

Es wird auch eine Änderung im Postmarktgesetz geben. Dadurch könnte es vorkommen, dass die Zustellung von Briefen aus dem Ausland in Zukunft etwas länger dauern kann.

System zum Ausstoß von CO2 und Klimabonus

Bei den Nationalratssitzungen wird es auch um die Umwelt gehen. Es wird ein zweites europäisches System für den Ausstoß von Treibhausgasen geben. Das sogenannte "Emissionshandelssystem" soll steuern, wie viele Treibhausgase Unternehmen produzieren. Unternehmen bekommen Zertifikate für die Menge an Treibhausgasen, die sie ausstoßen dürfen. Dieses System wird jetzt erweitert. Davon betroffen sind die Bereiche Gebäude und Straßenverkehr. Aber auch Unternehmen, die jetzt noch keine Zertifikate brauchen.

Außerdem sollen Behörden neue Möglichkeiten haben, wenn sie Maßnahmen für weniger Luftschadstoffe durchsetzen wollen.

Es gibt auch eine Änderung beim Klimabonus. Den Klimabonus bekommen alle Menschen, die in mindestens 6 Monaten ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben. Durch die Änderung sollen noch mehr Überweisungen des Klimabonus möglich werden.

Außerdem soll es höhere österreichische Beiträge an den Internationalen Währungsfonds (IWF) geben.

Es soll auch Verbesserungen für die Darlehen der Bundesländer für die Förderung des Wohnbaus geben. Der Bund zahlt dafür Zuschüsse zu den Zinsen. Bisher hat der Bund diese Förderungen nur bezahlt, wenn die Bundesländer mehr Geld für die Förderung des Wohnbaus ausgeben. Das fällt jetzt weg.

Begriffe einfach erklärt

Die Arbeit im Parlament ist sehr umfangreich und vielfältig. Es gibt viele Fachbegriffe. Diese Begriffe werden auf der Parlaments-Website einfach verständlich erklärt: 

Begriffe einfach erklärt

Berichte des Rechnungshofs, ORF-Bericht, Außenpolitischer Bericht

Die Abgeordneten werden aber nicht nur über neue Gesetze beraten. Es geht auch um viele Berichte.

Der Rechnungshof überprüft, ob Bund, Bundesländer und Gemeinden ihr Geld sparsam und sinnvoll verwenden. Der Rechnungshof hat mehrere Berichte geschrieben: Den Bericht über seine Arbeit im Jahr 2023 und einige Prüfberichte:

  • zur Sanierung des Parlamentsgebäudes,
  • zur Bildungskarenz
  • und zur Rot-Weiß-Rot-Karte.

Die Abgeordneten werden auch über den ORF-Jahresbericht 2023 sprechen. Außerdem über den Außenpolitischen Bericht 2022 und einen Bericht über Umweltförderungen in der Wasserwirtschaft. Die FPÖ fordert eine Änderung der Bestimmungen für Untersuchungsausschüsse.

Die Sitzung am Mittwoch beginnt mit einer Aktuellen Stunde. Danach gibt es eine Aktuelle Europastunde. Dort will die FPÖ darüber diskutieren, wie die EU mit Asyl und Migration umgeht. In die Fragestunde am Donnerstag kommt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.