Parlamentskorrespondenz Nr. 479 vom 26.05.2008

Mehr Sicherheit: Beobachtungsstelle für Verkehrssicherheit seit 2007

Tätigkeitsbericht 2007 der Bundesanstalt für Verkehr

Wien (PK) - Mit dem Aufbau einer Beobachtungsstelle für Straßenverkehrssicherheit in der Bundesanstalt für Verkehr sei im Jahr 2007 ein wichtiger Fortschritt in Sachen Verkehrssicherheit erzielt worden, resümiert Bundesminister Werner Faymann im Vorwort des aktuellen Tätigkeitsberichtes der Bundesanstalt für Verkehr, der nunmehr dem Parlament vorliegt (III 142 d.B.). Dieser neue und kontinuierlich wachsende Informationspool biete neben anderen Angeboten wie der Veröffentlichung von Unfalldaten einen zusätzlichen Anreiz, sich mit Fragen der sicheren Mobilität auseinanderzusetzen, heißt es weiter.

Die Einrichtung der Beobachtungsstelle wurde vom Verkehrsministerium gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit im Rahmen des Projekts Safety Net der Europäischen Union vorangetrieben. Der Betrieb konnte im abgelaufenen Jahr aufgenommen werden. Die Inhalte der österreichischen Beobachtungsstelle wurden, wie der Bericht mitteilt, kontinuierlich auf die europäischen Vorgaben abgestimmt, wodurch die Benutzer der österreichischen Beobachtungsstelle immer auf ein europäisches Pendant zurückgreifen und Ergebnisse international vergleichen können. Ziel der österreichischen Beobachtungsstelle ist es, eine nationale Plattform für alle im Verkehrssicherheitsumfeld Agierenden zu bieten. Die Beobachtungsstelle strebt dabei eine langfristige Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Verkehrssicherheitsbereich an, um die Aktualität der Inhalte und Ziele sicherstellen zu können.

In einem ersten Schritt wurden 2007 sogenannte "Basic Fact Sheets" zu den wichtigsten verkehrssicherheitsrelevanten Themen erstellt. In übersichtlicher Form präsentiert die Beobachtungsstelle Daten und Fakten zu den jeweiligen Problempunkten und verweist gleichzeitig auf das vergleichbare Produkt auf europäischer Ebene. Erste Ergebnisse der Beobachtungsstelle stehen auf der Website der Bundesanstalt für Verkehr (http://versa.bmvit.gv.at) als Downloads zur Verfügung.

Die Errichtung einer nationalen Beobachtungsstelle im Einklang mit der Europäischen Beobachtungsstelle wurde europaweit von Österreich als erstem Land in Angriff genommen, betont der Bericht. Die weitere Entwicklung der österreichischen Stelle wird sich auch an zukünftigen europäischen Projekten orientieren, die im Anschluss an das Projekt Safety Net starten.

Eine zentrale Aufgabe der Beobachtungsstelle liegt im Bereich der Sammlung und Auswertung von Daten zu Verkehrsunfällen und Unfallfolgen sowie insbesondere auch im internationalen Informationsaustausch. Es werden die aus den evaluierten Zählblättern der Statistik Austria gewonnenen Unfall- und Unfallbegleitdaten in eine Unfalldatenbank mit Auswerte-Interface eingelesen und nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet. Diese Daten werden dann mit den von den Bundesländern einlangenden Zusammenstellungen ihrer Unfallhäufungsstellen verglichen. Eine Gegenüberstellung der Berichte der Bundesländer über Unfallverhütungsmaßnahmen und deren Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit ermöglicht der Beobachtungsstelle dann eine das ganze Bundesgebiet umfassende Zusammenschau über die Effizienz von getroffenen Maßnahmen zu Vergleichs- und Verbesserungszwecken, erklärt der Bericht weiter.

Der Bericht umfasst überdies detaillierte statistische Aufstellungen betreffend Unfälle in den Bereichen Schiene, Seilbahnen, Luftfahrt und Schifffahrt. Auffallend dabei ist vor allem eine steigende Tendenz bei tödlichen Unfällen auf Eisenbahnkreuzungen mit Schranken oder Lichtzeichenanlagen. (Schluss)