Parlamentskorrespondenz Nr. 934 vom 25.11.2010

AVISO: Projekt "Gemeinsam sind wir Klasse" am 29. 11. im Parlament

SchülerInnen präsentieren Erfahrungen und Visionen zur Integration

Wien (PK) - Nicht PolitikerInnen, sondern SchülerInnen werden - nach dem Jugendparlament am Freitag - auch am kommenden Montag, dem 29. November 2010 ab 10 Uhr am Rednerpult des Nationalratssaales im Parlament stehen: Unter dem Motto "Gemeinsam sind wir Klasse" berichten sie, wie der Unterricht in Integrations-Klassen im Alltag funktioniert, und liefern so ein farbenfrohes Bild aus der bildungspolitischen Praxis.

Anlass ist der "Internationale Tag der Menschen mit Behinderung", der am 3. Dezember gefeiert wird. Er soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Anliegen und Probleme behinderter Menschen fördern. Der Bildungspolitik kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu, wenn es um das Gelingen eines integrierten Lebens inmitten der Gesellschaft geht.

Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und Unterrichtsministerin Claudia Schmied haben gemeinsam Integrationsklassen aus ganz Österreich eingeladen, über diese ihre speziellen Erfahrungen zu berichten. Wie funktioniert der gemeinsame Unterricht, wo gibt es Schwierigkeiten und wie werden sie gelöst? Dabei wurde eines rasch klar: Eine gemeinsame Schule für alle kann lebendig, spannend und doppelt lehrreich sein. Behinderte Kinder haben den Unterricht in den letzten 20 Jahren ordentlich auf den Kopf gestellt. An fast jeder Volks- und Hauptschule entstand ein kleines Integrationsbiotop. Der hier praktizierte individualisierte Unterricht fördert jedes Kind entsprechend seinen Fähigkeiten. Und quasi ganz nebenbei passiert soziales Lernen und die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit und Selbständigkeit. 50 Prozent der behinderten Kinder besuchen heute keine Sonderschule, sondern eine Integrationsklasse.

SchülerInnen der Hauptschule Frankenfels (NÖ), der Neuen Mittelschule Klusemannstraße/Graz und der Hauptschule Zell am See werden Redebeiträge über persönliche Erfahrungen im Umgang zum Thema Behinderung präsentieren. Im Anschluss daran diskutieren sie in Anwesenheit von Nationalratspräsidentin Prammer und Bundesministerin Schmied mit PolitikerInnen und einer Gruppe künftiger LehrerInnen über Bildungspolitik. Dabei geht es um die Weiterentwicklung der Sonderpädagogik in Richtung Inklusion.

Im Oktober 2008 wurde vom österreichischen Parlament die UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen ratifiziert. Die Konvention legt als Grundsatz die gleichberechtigte Teilhabe und Partizipation von behinderten Menschen in allen Lebensbereichen – vor allem im schulischen Bereich – fest und fordert ein integratives Bildungssystem. Zur Umsetzung der UN-Konvention wurde im Sozialministerium ein Monitoringausschuss eingerichtet, dessen Vorsitzende, Marianne Schulze, ebenfalls vom Podium aus mitdiskutieren wird. Moderator der Veranstaltung ist Rainer Rosenberg (ORF). Für eine spannende Diskussion ist gesorgt! (Schluss)