Bundesrat Stenographisches Protokoll 646. Sitzung / Seite 11

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Präsident Alfred Gerstl: Bitte, Frau Ministerin.

Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesrätin! Ich habe schon mehrfach die Frage gestellt, wo denn diese Aussage getroffen wurde. Ich stelle fest: Haushaltsarbeit wird grundsätzlich verrichtet, bedauerlicherweise grundsätzlich weitgehend von Frauen. Diese Haushaltsarbeit wird verrichtet, egal ob die Frau auch noch außerhäuslich erwerbstätig ist oder nicht. Das heißt, diese Hausarbeit wird von allen Frauen zu unterschiedlichen Uhrzeiten erledigt, und aus diesem Grund ist es natürlich Arbeit, allerdings keine außerhäusliche Erwerbsarbeit.

Präsident Alfred Gerstl: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Frau Monika Mühlwerth. (Bundesrat Mag. Gudenus: Haben Sie vier Kinder? Da machen Sie einmal die Hausarbeit! Dann werden Sie sehen, wieviel Arbeit das ist! Das ist doch ein Abwerten der Hausarbeit, was hier gesagt wird von der Frau Ministerin! Sie wollen die Hausfrauen nicht zu Hause haben! – Bundesrat Payer: Haben wir eine Fragestunde – oder? – Heiterkeit. – Präsident Gerstl gibt das Glockenzeichen.)

Bundesrätin Monika Mühlwerth (Freiheitliche, Wien): Sehr geehrte Frau Ministerin! Dieses Karenzgeld für alle ist auch im Zusammenhang mit unserem Kinderbetreuungsscheck zu sehen. Es gibt verschiedene Umfragen, wonach eine Mehrheit der Frauen gerne länger bei ihren Kindern bleiben möchte. Wie ist denn Ihre Stellungnahme dazu, daß Frauen über die Karenzzeit hinaus die Möglichkeit haben sollen, ihre Kinder zu betreuen?

Präsident Alfred Gerstl: Bitte, Frau Ministerin.

Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz Mag. Barbara Prammer: Zum ersten möchte ich feststellen, daß die Betreuung der Kinder die Aufgabe der Eltern ist und nicht nur der Frauen.

Zum zweiten möchte ich feststellen, daß ich auch eine Umfrage habe, wonach 85 Prozent der jungen Frauen Familienarbeit und Erwerbstätigkeit unter einen Hut bringen wollen, das heißt nebeneinander und nicht hintereinander ausüben wollen, sich also diese Frage gar nicht stellen wollen.

Ich bekenne mich dazu – das zeigen auch die vielen Vergleiche, die wir mittlerweile gerade auch im europäischen Umfeld haben –, daß die Möglichkeit, Familie, Kinder – gerade auch kleine Kinder – und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen, die beste Basis für ein gesundes Umfeld für Kinder und Familie ist.

Ich verweise in diesem Zusammenhang auf jene Staaten, die gerade diese Möglichkeiten geben: Dort ist auch die Geburtenquote die höchste. Überall dort, wo die absolute Notwendigkeit existiert, zu Hause zu bleiben, ob länger oder kürzer, sinken die Geburtenraten.

Aus diesem Grund ist es notwendig, Kinderbetreuungseinrichtungen zu haben, ist es notwendig, daß beide Elternteile die Möglichkeit haben, zu arbeiten; das Recht auf Teilzeit, das ich immer wieder verlange, ist hier unabdingbar notwendig. Dann, so glaube ich, entsteht genau dieses Umfeld, das Kinder brauchen, um sich rundum wohl zu fühlen.

Präsident Alfred Gerstl: Wir gelangen nunmehr zur 2. Anfrage, 959/M, an die Frau Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz. Ich bitte die Anfragestellerin, Frau Bundesrätin Irene Crepaz, um Verlesung der Anfrage.

Bundesrätin Irene Crepaz (SPÖ, Tirol): Frau Bundesministerin! Meine Frage lautet:

959/M-BR/98

Welche Initiativen hat Ihr Ressort während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im Zusammenhang mit der Problematik des Frauenhandels ergriffen?

Präsident Alfred Gerstl: Bitte, Frau Ministerin.


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