geschrieben ist,
und zwar vor allem dort, wo wir in den Regionen besonders betroffen sind. Wenn
ich das Wort „Kompetenzzentren“ im Regierungsprogramm lese, dann kann ich als
Niederösterreicherin mit Stolz darauf verweisen, dass wir in unseren
Kooperationsverträgen mit den einzelnen Krankenhäusern bereits diese
Kompetenzzentren haben und auch sehr erfolgreich führen. (Beifall bei der
ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)
15.36
Vizepräsidentin
Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist als Nächster
Herr Bundesrat Reisenberger. – Bitte.
15.36
Bundesrat Harald Reisenberger (SPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau
Präsidentin! Meine Herren Staatssekretäre! Einleitend ein paar Worte zu dem,
was heute hier gesagt wurde: Wenn sich Herr Bundeskanzler Schüssel für weniger
Schule ausgesprochen und damit gemeint hat, dass die Stunden durchaus dort oder
da reduziert werden könnten, dann muss ich sagen: Man sollte bei diesen
Aussagen auch daran denken, dass wir bereits seit einigen Tagen wissen, dass
jeder vierte Schüler Nachhilfe benötigt. Es wird dafür einen Grund geben. Wenn
man aber in Gesprächen versucht, über effiziente Systeme für die
Wissensvermittlung an den Schulen, die zweifelsohne verbesserungswürdig sind,
zu diskutieren, dann ist Frau Ministerin Gehrer nicht sehr gesprächig. Sie hat
da eher die Vorstellung, all das, was an Veränderungen nötig wäre – was
unserer Meinung nach von Land zu Land unterschiedlich ist –, in der Form
zu machen, dass die Landesschulinspektoren abgeschafft werden. Dazu möchte ich
sagen: Das ist auch eine Möglichkeit – aber nicht jene, die wir uns
vorstellen!
Wenn Vizekanzler
Haupt meint, mit diesem Programm einen schnelleren Zugang zur medizinischen
Versorgung erwirken zu können, dann muss ich ihm sagen: Das hat er das letzte
Mal auch schon gesagt. Ausfluss daraus war die Einführung der Ambulanzgebühren,
die offensichtlich gar nicht so einfach abzuschaffen sind, wie er es
eigentlich gerne möchte. Er will – und das ist auch eine interessante
Sache; bei der Wiener Gebietskrankenkasse kann man das ganz genau
nachvollziehen – zuerst jene Angestellten kündigen, die sich mit der
Einhebung dieser Ambulanzgebühren abplagen mussten, die aber zu dieser
Aufgabenerfüllung gar nicht aufgenommen worden sind. Das heißt, es gibt gar
keine zusätzlichen Arbeitskräfte, die damit befasst waren. Aber Vizekanzler
Haupt will von deren Kündigung abhängig machen, ob man solch eine sinnwidrige
Ambulanzgebühr den Menschen weiterhin zumutet oder nicht.
Der Herr
Vizekanzler will – so lauten seine eigenen Worte – daran gemessen
werden, was er will. Er hat aber ein Problem dabei: Die meisten Menschen und
wir messen ihn an seinen Taten. Doch diese schauen ein bisschen anders aus, als
seine Ankündigungen versprechen.
Wenn Minister
Platter heute gemeint hat, dass er in Bezug auf den Irak den Ankauf der
Eurofighter als notwendig erachtet, dann frage ich mich schon, ob er sich
vorstellt, dass er dann damit aufsteigt und dann hinunterfliegt und irgendwie
mithilft, oder ob er nicht doch die alten Ideen aufleben lassen will, die schon
einmal da waren: NATO – wir spielen mit beim Krieg, wir spielen tschinbum!
Vielleicht glaubt er, damit diese Politik eins zu eins umsetzen zu
können. – Das ist nicht die Politik, die wir uns vorstellen,
meine sehr verehrten Damen und Herren, da können wir nicht
mitgehen!
Aber auch äußerst
Überraschendes und Positives hat man in den Redebeiträgen fast aller
Bundesrätinnen und Bundesräte der hier im Hause vertretenen Parteien gehört.
Ich fand zum Beispiel die Worte von Frau Staatssekretärin Haubner äußerst
positiv. Sie überraschten mich. Es ist vieles okay von dem, was sie heute hier
geäußert hat. Ich wünsche mir aber allerdings, dass ihr die Umsetzung des
Programmes, so wie sie es hier heute dargestellt hat – wobei ich mir
bezüglich vieler Bereiche vorstellen kann, dass sie es wirklich ernst meint und
fest daran arbeiteten wird, um es umzusetzen –, auch gelingt. Ich hoffe,
dass sie es auch mit dieser Regierung zusammenbringt.
Wie gesagt: Nicht Kritik der Kritik wegen soll geübt werden – das ist etwas ganz Wichtiges! Ich möchte es noch einmal sagen, dass ich das Gefühl habe, dass jede Bundesrätin und jeder
Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite