Bundesrat Stenographisches Protokoll 705. Sitzung / Seite 99

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Präsident Jürgen Weiss: Als Nächster erteile ich Frau Kollegin Fröhlich das Wort. – Bitte.

 


14.08

Bundesrätin Christine Fröhlich (ÖVP, Tirol): Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrter Herr Präsident! Ich bin natürlich dafür, dass die Schützen über das Außerfern nach Garmisch, nach Bayern fahren dürfen. Ich begrüße das neue Abkommen, das die Mitnahme von Waffen in den Freistaat Bayern und auch von Bayern nach Österreich regelt. Die Traditionspflege zwischen Bayern und Tirol wird damit uneingeschränkt möglich. Dieses Abkommen muss deshalb als ein wichtiger Schritt und vor allem als große Erleichterung für die traditionellen Schützenverbände angesehen werden.

Bisher war den 15 000 aktiven Tiroler Schützen das Tragen der Waffe in Bayern nur mit einer Sondergenehmigung sowie für Halter eines europäischen Waffenpasses möglich. Mit diesem Abkommen ist es den Mitgliedern traditioneller Schützenvereini­gungen und Sportschützen ermöglicht worden, ohne unnötige bürokratische Hürden an den gegenseitigen Treffen mit Schützen des jeweils anderen Staates teilzunehmen.

Liebe Kollegen! Ich möchte erwähnen, dass sich am Waffengesetz von 1996 nichts geändert hat. Egal, wo sich die Schützen befinden, ob in Deutschland oder in Österreich, es gilt das jeweilige Waffengesetz, und die Waffen haben sorgfältig ver­wahrt und strengstens gesichert zu sein.

Bereits vor 28 Jahren hat es eine Plattformgründung der Schützen der Alpenregion gegeben, und bei allen Treffen hat sich große Verbundenheit gezeigt. Über Jahrhun­derte gibt es eine gemeinsame Geschichte zwischen Tirol und Bayern, und es wird von vielen politischen Vertretern festgehalten, wie wichtig die Gemeinsamkeit der Schützen in dieser Region ist.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, in Zeiten der Globalisierung muss man beachten, dass der Mensch nicht globalisierbar ist, sondern dass er die Heimat braucht. Und dieser Begriff „Heimat“ hat bei den Schützen wieder neue Karriere gemacht. Die Schützen haben durch all ihre Aktivitäten einen ganz wichtigen Beitrag dazu geleistet, dieses jahrhundertealte Brauchtum zu sichern.

Die Schützen sehen sich als verbindendes Element zwischen den Menschen und der Region, aber auch zwischen den Kulturen. Und die Schützen sorgen dafür, dass die­ses jahrhundertealte Brauchtum weiterentwickelt wird und nicht in Vergessenheit gerät, und sie sorgen vor allem dafür, dass die nächste Generation eine intakte Heimat vorfindet und dieses Brauchtum erhalten bleibt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Am Schluss meiner Ausführungen möchte ich mich bei unserem Bundesminister, der die Wertigkeit des Schützentums erkannt hat, bedanken. Er hat dieses Abkommen mit dem deutschen Innenminister zustande gebracht. Ich bedanke mich bei Ihnen, Herr Minister, für die schnelle, aber gelungene Initiative im Namen der Schützen im Alpenraum, insbesondere im Namen der Tiroler Schützen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

14.12

 


Präsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Stadler. Ich erteile ihm das Wort.

 


14.12

Bundesrat Werner Stadler (SPÖ, Oberösterreich): Herr Präsident! Herr Minister! Meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen! Als geborener Innviertler, Nachbar von Bayern, werde ich sicher auch noch ein paar Worte zu den Schützen sagen, aber ich


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