Bundesrat Stenographisches Protokoll 706. Sitzung / Seite 50

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fizierter Wissenschafter entgegenzuwirken. Es kann auf Dauer nicht so sein, dass Österreich die Ausbildungskosten trägt – und andere Staaten im Endeffekt davon profi­tieren.

Zum Schluss kommend, meine sehr geehrten Damen und Herren: Meine Fraktion wird dieser Vereinbarung zustimmen. Ich freue mich darüber – und möchte zum Ausdruck bringen, dass wir Sozialdemokraten liebend gerne Universitäten in Österreich als zum Beispiel Gefängnisse in Rumänien bauen. (Beifall bei der SPÖ. – Bundesrat Dr. Küh­nel: Nach dieser Rede hätten Sie das eigentlich ablehnen müssen!)

11.35

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Dr. Kanovsky-Wintermann. – Bitte.

 


11.35

Bundesrätin Dr. Renate Kanovsky-Wintermann (Freiheitliche, Kärnten): Frau Präsi­dentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Meine geschätzten Damen und Herren! Es ist ja heute schon von Vorrednern viel Richtiges gesagt worden. Wir wollen heute gemein­sam das Gesetz über die Universität für Weiterbildung Krems beschließen, ebenso die dazu gehörende Vereinbarung, die im Wesentlichen eine Finanzierungsvereinbarung darstellt, aber auch den Abschluss eines multilateralen Abkommens. CEEPUS II be­endet sozusagen diesen Reigen an universitären Vereinbarungen beziehungsweise Normen, die eben heute beschlossen werden sollen.

Entscheidend ist da meiner Ansicht nach vor allem der europäische Bereich; zu den Tagesordnungspunkten 2 und 3 möchte ich mich daher gar nicht allzu intensiv äußern: zum einen deshalb nicht, weil ich keine Niederösterreicherin bin, und zum anderen deshalb nicht, weil dazu schon von Vorrednern sehr viel gesagt wurde.

Daher also zum 4. Tagesordnungspunkt, zum CEEPUS-II-Abkommen: Dieses Abkom­men entspricht einerseits dem Wunsch und der Intention der Bildungsministerien in der Europäischen Union, bis zum Jahre 2010 einen europäischen Hochschulraum zu schaffen.

Die Bologna-Erklärung 1999 wurde hier bereits erwähnt: Bei dieser geht es darum, dass die Ausrichtung der Universitäten die ist, dass das Ziel die gegenseitige Aner­kennung der jeweiligen Zertifikate und Abschlüsse ist, ebenso aber auch Vernetzung und Internationalisierung.

Wichtig ist, dass man auch hier im Vorfeld, das heißt, bevor es zu diesen tertiären Pro­grammen kommt, die Schülerinnen und Schüler auf diese Internationalisierung vorbe­reitet. Ich bin daher sehr froh darüber, dass es im dualen Bereich eine entsprechende Forcierung der EU-Austauschprogramme gibt. Sehr geehrte Frau Ministerin, ich spre­che da wirklich aus eigener Erfahrung, weil gerade Kärnten zu jenen Bundesländern zählt, in denen es in den letzten zwei bis drei Jahren eine vermehrte Zunahme an EU-Austauschprojekten gibt – eine Zunahme an EU-Sprachprojekten und an EU-Praktika, vor allem gerade im Sommer.

Das ist meiner Überzeugung nach deshalb so wichtig, weil damit einerseits bei den Schülerinnen und Schüler eine Forcierung ihrer Fertigkeiten und Fachkenntnisse erfolgt, sie dann, was die Sprachkenntnisse anlangt, dann meistens perfekt sind, ande­rerseits aber auch sozusagen als ganz andere Menschen, als Menschen mit vielen zusätzlichen Erfahrungen zurückkommen.

Als Beispiel dafür darf ich etwa eine Schulklasse aus meinem Bereich anführen, eine Kärntner HTLA. Wenn ich mir da die 17-jährigen Mädchen oder Buben anschaue, be­vor sie beispielsweise dieses LEONARDO-Praktikum gemacht haben, und dann, wenn


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