Bundesrat Stenographisches Protokoll 706. Sitzung / Seite 53

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langen Lernen gesprochen. In diesem Fall heißt lebenslanges Lernen dann auch lebenslanges Investieren in die Weiterbildung und in die Fortbildung.

Wenn ich in meine Weiter- und Fortbildung investiere, dann muss ich mich auch fra­gen: Rentiert sich diese Ausbildung und Fortbildung? – Der Wert eines Studiums wird aber sicherlich nicht an dem bemessen werden, was es kostet, sondern an dem, was man dort lernen kann. (Beifall bei den Grünen und bei Bundesräten der SPÖ.)

11.47

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Konrad. – Bitte.

 


11.48

Bundesrätin Eva Konrad (Grüne, Tirol): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Österreich hat allein schon geo­graphisch die besten Voraussetzungen für eine intensive Zusammenarbeit mit den mittel- und osteuropäischen Ländern, und das ist eine Chance, die unbedingt genützt werden muss.

Der Hochschulbereich hat hier meiner Meinung nach einen ganz besonderen Stel­lenwert, und deshalb ist auch die Wirkung und der Nutzen von Programmen wie CEEPUS II gar nicht hoch genug einzuschätzen. Gerade durch Studierendenaus­tausch können langfristige Kontakte entstehen, und diese sind eine Investition, die sich auf jeden Fall rentiert. Sie wird sich allein schon wirtschaftlich rentieren, weil später daraus auch wirtschaftliche Kontakte entstehen.

Es ist schade, dass im Vergleich zu anderen Austauschprogrammen, wie zum Beispiel ERASMUS, das Programm CEEPUS zumindest quantitativ wenig in Anspruch genom­men wird. Das dürfte, glaube ich, unter anderem auch an der Sprachbarriere liegen.

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich wieder an unsere Diskussion anlässlich der EU-Erweiterung. Damals ist nämlich eine sehr interessante Bemerkung gefallen: Es ist noch nicht so lange her, da war, zumindest im Kopf, Paris für uns näher als Bratislava. – Ich glaube, das ist auch heute in gewisser Weise noch so. Wir sind erst am Beginn, was unsere eigene Öffnung hin zum Osten betrifft.

Für sehr viele Studierende ist ein Auslandssemester in mittel- und osteuropäischen Ländern einfach nicht so interessant, allein schon auf Grund der Sprachen. Es wäre al­so sehr wichtig, schon in den Schulen das Angebot von Fremdsprachen zu verstärken, vor allem bei Sprachen unserer östlichen Nachbarn. Diesbezüglich hat die Ministerin vorher etwas ganz Wichtiges gesagt. Zumindest sprachlich, so scheint mir, sind die mittel- und osteuropäischen Länder schon besser auf eine zukünftige Zusammenarbeit vorbereitet, als es Österreich ist.

So viel zum Thema CEEPUS II. Die grüne Fraktion wird der Verlängerung dieses Pro­gramms gerne zustimmen.

Auch bei der Donau-Uni beziehungsweise Universität für Weiterbildung Krems werden wir zustimmen. Lebensbegleitendes Lernen hat sicher noch nicht den Stellenwert, der ihm eigentlich zustehen würde, und es ist sinnvoll, diesen Bereich auch weiterhin aus­zubauen.

Allerdings stellt sich mir da wieder einmal die Frage, welches Konzept dahinter steht – einerseits wird in Sparten investiert, andererseits geht es mit den Universitäten bergab. Es ist unlogisch, einerseits die Wichtigkeit von Weiterbildung zu betonen, während andererseits die Universitäten geschädigt werden.

Der Bereich lebenslanges Lernen zum Beispiel ist etwas, das auch Universitäten sehr gut abdecken können. Obwohl eine Ergänzung zu diesem Angebot immer gut und


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