Bundesrat Stenographisches Protokoll 712. Sitzung / Seite 73

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Als erster Schritt ist nun die Zusammenführung der Gewerblichen und der Bäuerlichen Sozialversicherung geplant. Ich hoffe, dass dies in nächster Zeit zu erwarten ist. Die FPÖ ist grundsätzlich zu einer Beitragserhöhung bereit, wenn es notwendig ist. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ziel der FPÖ ist es aber auch, gerechte und ange­messene Beiträge vorzuschreiben und auszuverhandeln. Ziel ist eine Reform des Sozialversicherungswesens, Sicherheit für den Bürger in Zukunft, einheitliche Leis­tung – einheitliche Beiträge. Das heißt, es müssen weitere Schritte im gesamten Sozialversicherungsbereich folgen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

13.03

 


Vizepräsident Mag. Georg Pehm: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Kneifel. – Bitte. (Bundesrat Schennach: Jetzt kommt die Oberösterreichische Land­wirtschaftskammer! – Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Nein, Wirtschaftskammer! Wirt­schaftsbund! – Bundesrat Kneifel – sich zum Rednerpult begebend –: Ist schon sehr heiß! Ganz in der Nähe!)

 


13.04

Bundesrat Gottfried Kneifel (ÖVP, Oberösterreich): Mein sehr geehrter Herr Prä­sident! Frau Ministerin! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Schimböck – er ist derzeit leider nicht im Saal (Bundesrat Gruber: Wir sagen es ihm! Ich schreibe mit!), aber Sie können es ihm ausrichten – hat von den gut wirtschaftenden Sozialversicherungsanstalten gesprochen und hat dabei als Muster­beispiel die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse genannt. – Das stimmt, aber es ist nur die Hälfte der Wahrheit. Es gibt auch andere, die gut wirtschaften. (Bundesrat Gruber: Salzburg!)

Wir erleben es immer wieder, wenn man die Sozialversicherungsanstalten der ver­schiedenen Bundesländer vergleicht. Ich halte eine derartige Debatte in diesem Hause für richtig, denn Föderalismus ist auch Wettbewerb – Wettbewerb und Kunden­orientierung für die Bürger, für die Versicherten in unserem Land. Man merkt dann, dass es sehr starke Unterschiede gibt.

Beispiel: Oberösterreichische Gebietskrankenkasse. Hut ab vor diesem Management und vor diesem Vorstand der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, die jeden Euro und jeden Cent genau umdrehen, bevor sie ihn ausgeben! Sie müssen sich vorstellen, dass wir die Vorgänge in der Wiener Gebietskrankenkasse dann schon oft mit etwas Enttäuschung und Verbitterung erleben und mitverfolgen. (Bundesrat Schennach: Na! – Bundesrat Kraml: Das ist Polemik! – Bundesrat Dr. Böhm: Das ist ein trauriges Faktum! – Ruf bei der ÖVP: Das tut weh!) – Das ist keine Polemik. (Weitere Zwischenrufe bei ÖVP und SPÖ.)

Das Gelächter zu diesem Thema ist erlaubt. Ich werde Ihnen ein Beispiel nennen: Vor wenigen Wochen hat mir die Präsidentin des oberösterreichischen LogopädInnen­verbandes erzählt, sie gehe derzeit von Mandatar zu Mandatar, und hat mich gebeten, ihnen zu helfen, da die LogopädInnen in Wien wesentlich besser gestellt werden als in Oberösterreich.

Ich habe selbst mit der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse verhandelt – gute Verträge – und habe die Präsidentin des oberösterreichischen LogopädInnen­ver­bandes gefragt, wie das konkret ausschaut. Sie hat mir daraufhin erzählt, dass alle LogopädInnen in Wien von der Gebietskrankenkasse eine einmalige Beihilfe für den Ankauf eines Programms zur Abrechnung der Kosten bekommen haben, das kom­patibel mit jenem der Gebietskrankenkasse in Wien ist. Die oberösterreichischen LogopädInnen haben dieselben Programme und bekommen diese Beihilfe nicht – 500 bis 700 € pro Logopäden. (Bundesrat Gruber: Was ist da schlecht?)

 


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