Bundesrat Stenographisches Protokoll 712. Sitzung / Seite 78

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zu einem derartigen Praktikumsplatz kommt, bleibt sehr oft ganz allein den SchülerInnen und auch deren Eltern überlassen. Das ist leider eine Tatsache. Ich denke, da muss auch die Schule aktiv werden.

Es sollte ein Auftrag für die Schule sein, da besonders mitzuwirken, weil gerade die Ausbildungen auch näher an die Wirtschaft heranrücken sollen und müssen. Es ist aus meiner Sicht schon wichtig, dass sich die Jugendlichen sehr frühzeitig mit Bewer­bungen, mit Kontakten zur Wirtschaft auseinander setzen, aber es ist auch ein Auftrag für die Schulen, sich stärker mit der Wirtschaft und deren aktuellen Bedürfnissen zu beschäftigen und mit der Wirtschaft zu kooperieren.

Ich habe die Sorgen und Leiden einiger betroffener SchülerInnen und letztlich auch Eltern im heurigen Frühjahr mitverfolgt. Es ist wirklich nicht in Ordnung, was auf diesem Markt – oder kaum vorhandenen Markt – passiert. Ich denke, hier muss sich der Gesetzgeber sehr rasch Gedanken machen. Wir sollten gemeinsam Anstrengun­gen an den Tag legen, wie man in dieser Problematik Abhilfe schaffen kann.

Meine Damen und Herren! Noch ein letzter Punkt – Kollegin Blatnik wird noch vermehrt und sehr intensiv auf die Problematik bei den Lehrlingen eingehen; auch dort herrscht wieder ein besonderes Problem für die Jugendlichen in den Randregionen –: Es gibt Ungleichbehandlungen zwischen SchülerInnen und Lehrlingen, obwohl wir im zustän­digen Ausschuss am Dienstag gehört haben, dass das vom Gesetz her so nicht sein sollte oder sein dürfte. Aber der Alltag zeigt, dass dem doch so ist. Ich halte es daher für einen guten Ansatz, Frau Staatssekretärin, dass Sie erklärt haben, dass diese Situation einmal evaluiert und näher angesehen werden sollte. – Ich denke, die Jugend­lichen haben das verdient. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

13.23

 


Vizepräsident Mag. Georg Pehm: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Ing. Kampl. – Bitte.

 


13.23

Bundesrat Ing. Siegfried Kampl (Freiheitliche, Kärnten): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Frau Staatssekretärin! Sehr geehrte Damen und Herren! Erfreulich ist, dass die Bundesregierung bereit ist, die Schulfahrtbeihilfen auch für Schulveranstaltungen zu gewähren.

Es ist eine alte, langjährige freiheitliche Forderung, dass Lehrlinge gleich viel wert sein müssen wie Schüler allgemein bildender Schulen. Von Frau Staatssekretärin Haubner ist auch die Wiedereinführung der Heimfahrtbeihilfe für Lehrlinge gefordert worden beziehungsweise ist das in Ausarbeitung. Ich hoffe, dass das auch in Zukunft möglich sein wird.

Sehr geehrte Damen und Herren! Lehrlinge, die heute der Ausbildung beziehungs­weise unserer Unterstützung bedürfen, sind das Rückgrat für unsere Wirtschaft von morgen. Wir alle sind gefordert und sollten uns gemeinsam darum bemühen, den Lehrlingen jenen Stellenwert zukommen zu lassen, der ihnen gebührt.

Die Richtlinien für die Freifahrt für alle Schüler von Fachschulen sind sehr gerecht. Wir alle sollten uns sehr über die jungen Menschen freuen, die in Zukunft überhaupt eine Fachschule für Soziales, für Landwirtschaft, für Gewerbe oder Tourismus besuchen wollen. Es ist und wäre auch eine Pflicht, dass die Kosten für die Berufsschulpflicht nicht von den Arbeitgebern, sondern von der öffentlichen Hand – wie das zum Beispiel im Bundesland Kärnten durch Landeshauptmann Haider möglich ist – getragen werden. Dies sollte für ganz Österreich eingeführt werden! – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen, bei Bundesräten der ÖVP sowie des Bundesrates Prutsch.)

13.25

 


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