Bundesrat Stenographisches Protokoll 712. Sitzung / Seite 216

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schon Sie anno dazumal. (Zwischenbemerkung von Staatssekretär Mag. Kukacka.) Im Jahr 2002 waren Sie nicht Staatssekretär? Habe ich mich schon wieder vertan? Ich habe gedacht, es haben nur die Minister gewechselt. Jedenfalls gibt es in diesem Programm, das trotzdem vom Verkehrsministerium ist und das offensichtlich noch gültig ist, da es auf der Homepage des Verkehrsministeriums steht, einige Schwer­punkte für das Österreichische Verkehrssicherheitsprogramm: Rückhaltesysteme, Alko­hol und andere Drogen, Geschwindigkeit, Führerscheinausbildung, Fahrtraining, Fußgängersicherheit.

Es sind unglaublich viele Punkte, die da umgesetzt werden sollten. Insgesamt wurde bis 2004 ein Ziel formuliert, nämlich minus 25 Prozent Getötete, und ein Subziel: minus 10 Prozent Unfälle mit Personenschaden. Ich habe mir das in der Statistik angeschaut. Inzwischen ist ein Jahr vergangen, aber die Statistik 2003 zeigt nur minus 2,6 Prozent Tote, bei den Verletzten sind es, glaube ich, sogar 0,3 Prozent plus. Die angestrebten 25 Prozent werden sich auf diese Art und Weise nicht ausgehen, wenn man nicht endlich etwas unternimmt.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat auch viele Ideen – ich habe mir jetzt nur die erste Seite ausgedruckt – und kommt zum Schluss: Zum Beispiel vermitteln 30 Prozent der Schutzwege trügerische Sicherheit. 700 Unfälle auf ungeregelten Schutzwegen sind zu viel. Eine konsequente Anwendung der neuen Richtlinien zum Schutz der Fuß­gänger ist erforderlich. – Das heißt, es wäre wirklich wichtig, dass man gerade für Fußgänger und Radfahrer etwas unternimmt und dass nicht nur Schutzwesten für Leute vorgeschrieben werden, die normalerweise auf der Autobahn oder auf der Freilandstraße mit dem Pkw unterwegs sind, denn sonst hätten sie ja keine Schutz­weste mit.

Österreicher sind auch Gurtenmuffel; das ist erst vor kurzem in den Medien herum­gegeistert. Ich denke, da ist Bewusstseinsbildung nötig. Man könnte sehr viel für die Sicherheit tun. Die Warnweste ist ein Punkt, der sicher sehr gut ist, aber es gibt noch sehr viele Dinge im Bereich der Verkehrssicherheit zu tun.

Wie gesagt: Das ist ein kleiner Teil eines großen Gesetzes, aber es ist für uns einfach etwas zu wenig. (Beifall bei den Grünen und bei Bundesräten der SPÖ.)

22.45

 


Präsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Weitere Wortmeldungen liegen hiezu nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Es ist dies nicht der Fall.

Die Debatte ist geschlossen.

Wird von der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Das ist auch nicht der Fall.

Wir kommen daher zur Abstimmung, die über die gegenständlichen Beschlüsse des Nationalrates getrennt erfolgt.

Wenn Sie (in Richtung des Bundesrates Kritzinger, der beim Präsidium steht) mit­stimmen wollen, dann bitte von Ihrem Platz aus.

Wir gelangen nun zur Abstimmung über den Beschluss des Nationalrates vom 7. Juli 2004 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Kraftfahrgesetz 1967 geändert wird (24. Kraftfahrgesetz-Novelle).

 


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