Bundesrat Stenographisches Protokoll 714. Sitzung / Seite 143

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bekommt. Anfang der neunziger Jahre, während der Bosnien-Krise, kamen binnen kürzester Zeit etwa 100 000 Asylwerber in unser Land. Die Regierung konnte damals die schwierige Situation durch rasches Handeln in menschenwürdiger Art und Weise meistern.

Heute, da wesentlich weniger Asylwerber in Österreich aufhältig sind – derzeit sind es etwa 26 000 –, schiebt Strasser die Verantwortung weit von sich beziehungsweise den Ländern zu. Statt dem Bundesasylamt und dem Unabhängigen Bundesasylsenat mit mehr Personal zur rascheren Abwicklung der Fälle zur Seite zu stehen, schwärzt er vor allem den Unabhängigen Bundesasylsenat durch ungeheure Verächtlichmachung in der Öffentlichkeit an. (Bundesrätin Roth-Halvax: Hat Ihre Gemeinde Unterkünfte zur Verfügung gestellt?)

Alles in allem muss man leider sagen, dass das Sicherheitsrisiko für unser Land immer größer wird. Vielleicht sollte man überlegen, den Herrn Innenminister in „Unsicher­heitsminister“ umzubenennen. (Beifall bei der SPÖ.)

17.54

 


Vizepräsident Mag. Georg Pehm: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Bundesrat Mag. Himmer gemeldet. Ich gehe davon aus, dass auch Sie, Herr Bundesrat, die Bestimmungen der Geschäftsordnung kennen. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


17.55

Bundesrat Mag. Harald Himmer (ÖVP, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Es hat eine tatsächliche Berichtigung des Kollegen Konecny gegeben. Ich möchte jetzt gar nicht darauf eingehen, was gerade bezüglich der Vorrednerin wieder an tatsächlicher Berichtigung Not täte, sondern reduziere meine Äußerung auf das, worauf ich unmittelbar angesprochen worden bin.

Herr Professor, die Zahlen: Von Jänner bis September 2003 betrug die Zahl der be­kannt gewordenen Fälle in Wien 194 225, von Jänner bis September 2004 183 940. Das entspricht einem Rückgang von 5,3 Prozent. Die bekannt gewordenen Fälle sind um 5,3 Prozent zurückgegangen! (Bundesrat Konecny: Gegenüber 2001 substantiell gestiegen!)

Das heißt, ich bin zwar tatsächlich berichtigt worden, habe aber trotzdem Recht.

17.56

 


Vizepräsident Mag. Georg Pehm: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Dr. Kühnel. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


17.56

Bundesrat Dr. Franz Eduard Kühnel (ÖVP, Wien): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Dringliche Anfrage beschäftigt uns jetzt immerhin schon seit fast zwei Stunden. Es ist bedauerlich, wenn ... (Bun­desrat Konecny verlässt den Sitzungssaal.) – Der Herr Professor hat uns verlassen, da müsste ich eigentlich in Trauer ausbrechen.

Verschiedene Sachen sind leider schlicht und einfach falsch. Auf der einen Seite wird vom Schließen von Wachzimmern gesprochen. Ich komme aus dem ersten Bezirk – das wird zwar manchmal von Herrn Reisenberger und anderen belächelt –, aber im ersten Bezirk ist zum Beispiel kein Wachzimmer geschlossen worden. Und da der Herr Bundesminister – ich werde später darauf eingehen – noch zusätzlich Zollwachebeam­te und auch ausgebildete Gendarmerie- und Polizeischüler bekommen hat, hat der erste Bezirk seit September neun Polizistinnen und Polizisten, um es korrekt zu sagen, mehr.

 


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