Bundesrat Stenographisches Protokoll 714. Sitzung / Seite 171

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Aber die Idee, diese erste Zeit mit dem Kind zu verbringen – die zehn Tage in England beziehungsweise in Schweden einen Monat –, hat schon auch etwas für sich. Ich darf darauf hinweisen, dass es auch jetzt Möglichkeiten gibt, das in Anspruch zu nehmen, wenn auch nicht als bezahlte Karenz. Nachdem meine Tochter vor zehn Wochen ent­bunden hat und sich mein Schwiegersohn ganz selbstverständlich 14 Tage Urlaub genommen hat für die ersten 14 Tage, habe ich gemerkt, wie stressentlastend das für beide Elternteile vor allem beim ersten Kind sein kann. Wir alle, die wir Kinder hatten, wissen, wie viel Stress ein erstes Kind bringt, weil man bei allem so unsicher ist. Und da war es einfach gut, dass beide da waren.

Denn – auch das sei der Kollegin von den Grünen gesagt – die 22-Uhr-Neugeborenen müssen nicht nur um 22 Uhr gefüttert werden; sie müssen leider meistens auch um 2 Uhr früh noch gefüttert werden, und da ist der Vater dann schon zu Hause.

Ich sehe mit Freude, wie schnell mein Schwiegersohn jetzt nach Hause kommt, damit er bei seinem Kind sein kann. Das heißt, alles, was wir tun können, um das zu fördern, ist ganz wichtig, und daher freue ich mich über die engagierte Debatte hier im Haus.

Sie können sicher sein, dass ich mich als Frauenministerin – eigentlich ist ja der Wirtschaftsminister, den ich hier gerne vertrete, zuständig, und das ist natürlich ein zutiefst frauen- und männerpolitisches Thema – freue, dass ob dieser beiden Tages­ordnungspunkte, in denen es um die Gleichstellung von Männern geht – weniger von Frauen, denn das Diskriminierungsverfahren, das die EU angestrebt hat, bezog sich ja auf die Bevorzugung der Frauen und die Benachteiligung des Mannes –, hier so engagiert diskutiert wurde, und ich danke Ihnen dafür.

Sie können mich als Verbündete sehen, denn bei allen Anliegen, die das Thema Väter­karenz und eine stärkere partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit betreffen, werden Sie mich an Ihrer Seite haben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

19.44

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.

Die Debatte ist geschlossen.

Wird von der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Auch das ist nicht der Fall.

Die Abstimmung über die gegenständlichen Beschlüsse erfolgt getrennt.

Wir gelangen zunächst zur Abstimmung über den Beschluss des Nationalrates vom 13. Oktober 2004 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem die als Bundesgesetz geltende Verordnung über den Schutz des Lebens und der Gesundheit der Arbeitneh­mer bei Arbeiten in Druckluft sowie bei Taucherarbeiten und das Mutterschutz­ge­setz 1979 geändert werden.

Ich bitte jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, keinen Einspruch zu erheben, um ein Handzeichen. – Das ist die Stimmenmehrheit. Der Antrag ist angenommen.

Wir gelangen nun zur Abstimmung über den Beschluss des Nationalrates vom 13. Oktober 2004 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Väter-Karenzgesetz geändert wird.

Ich bitte jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, keinen Ein­spruch zu erheben, um ein Handzeichen. – Das ist die Stimmenmehrheit. Der Antrag ist angenommen.

 


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